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Eine neue Methode zur Generierung von HLA-DR-Epitop-maskiertem Knorpelersatzgewebe
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Allogene Transplantate rufen durch mit dem Empfängergewebe inkompatible HLA-Epitope die Graft-versus-Host-Disease hervor. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde daher untersucht, ob die immunogenen HLA-Epitope auf dem Zielgewebe durch Beschichtung mit patienteneigenem Material maskiert werden können.
Knorpelgewebe wurde durch Kollagenase P-Verdau oberflächlich dezellularisiert, um so ein natürliches Trägermaterial zu erhalten. Dieses wurde danach mit dem rotfluoreszierenden Zellmarker 1,1‘-Dioctadecyl-1-3,3,3‘,3‘-Tetra-methylindocarbo-cyaninperchlorat (DiI) markierten Fettstammzellen (adipose-derived stem cells=ADSC) beschichtet. Die Knorpelzellbildung wurde durch Zugabe von 10 ng/ml TGFβ-3 für bis zu 21 Tage induziert. Der Nachweis der Knorpelzellbildung erfolgte durch Alcianblaufärbung und durch Immunofluoreszenz mit den knorpelspezifischen Antikörpern anti-Kollagen II, anti-Sox 9 oder anti-Aggrecan. Die für die Gewebsabstoßung relevanten Oberflächenmarker HLA-A, HLA-B, HLA-C, HLA-G, HLA-DR und MHC II wurden durch RT-PCR nachgewiesen.
Es konnte erfolgreich allogenes Knorpelmaterial mit patienteneigenen ADSC beschichtet werden. Die Beschichtung mit ADSC bewirkte eine Maskierung des für die Gewebsabstoßung verantwortlichen Oberflächenepitops HLA-DR. Statt dessen wurde nun auf der ADSC-beschichteten Oberfläche der Knorpelkonstrukte das als immunsuppressiv bekannte, ADSC-spezifische Epitop HLA-G exprimiert.
Durch diese Beschichtungsmethode könnte Patienten Spenderknorpelmaterial, dessen immunogenen HLA-Epitope mit patienteneigenen Zellen maskiert wurden, transplantiert werden, ohne dass es zu Abstoßungsreaktionen kommen müsste. Eine Validierung dieser These im Tierversuch ist notwendig.