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Identifikation und Charakterisierung von Stammzellen in humanen Kopf-Hals-Tumoren
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Tumorstammzellen weisen ein erhöhtes tumorigenes Potenzial und eine verstärkte Resistenz gegenüber Chemotherapie auf. Auch menschliche Kopf-Hals-Tumore weisen heterogene Zellpopulationen auf, wobei Subgruppen von Stammzellmarker-positiven Zellen nachweisbar sind. Deshalb spielt deren Identifikation und die Analyse anti-tumorigener Strategien eine besondere Rolle.
Methoden: Nach mechanischer Dissoziation und enzymatischer Aufarbeitung wurden mit Hilfe eines Zellsorters Tumorstammzell-Marker-positive Zellsubgruppen von der Tumorzellmasse aus verschiedenen primären Kopf-Hals-Tumoren isoliert. Es wurden Antikörper gegen CD13, CD44, CD133 und EpCAM verwendet.
Ergebnisse: Der Anteil CD44 positiver Zellen liegt in Kopf-Hals-Tumoren für zwischen 1,3 und 63,7%. Als zusätzlicher Marker für Tumorstammzellen wird CD133 diskutiert, der in 0,5 und 1,5% der Tumorzellen positiv war. EpCAM, ein weiterer potenzieller Tumorstammzellmarker konnte auf 0,0 und 9,2% nachgewiesen werden. Eine EpCAM/CD44 Co-Expression findet sich in maximal 3,2%, eine CD133/CD44 in 0,02-0,4% der Zellen.
Schlussfolgerung: Die Identifikation unterschiedlicher stammzellmarker-positiver Zellpopulationen zeigt, dass Kopf-Hals-Tumore aus einem Stammzellanteil neben der Tumorzellmasse bestehen. Als eine tumorigene Strategie dieser Zellpopulationen wird das Enzym Telomerase angesehen, welches die Telomere stabilisiert und damit essentiell für das immortale Wachstum von Tumoren ist.
Die Analyse von Telomerlänge, Telomeraseaktivität und Inhibition in diesen Zellpopulationen wird Aufschluss über deren Rolle bei Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs liefern.