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Einfluss des Trägermaterials auf die chondrogene Differenzierung von adipose tissue derived stem cells (ADSC)
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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ADSC wurden zu Knorpelgewebe transdifferenziert, um Transplantate für die rekonstruktive Chirurgie zu erhalten. Es stellte sich nun die Frage, inwieweit das neugebildete Knorpelersatzgewebe hinsichtlich der Genexpression und der Expression knorpelspezifischer Markerproteine mit echtem Knorpel identisch ist.
Die Knorpelzellbildung wurde ohne Trägermaterial oder in Fibrin- oder Kollagengelen durch Zugabe der Wachstumsfaktoren TGFβ-1, TGFβ-3 oder BMP-2 für bis zu 21 Tage induziert. Der Nachweis der Chondrogenese erfolgte durch Alcianblaufärbung und Immunfluoreszenz mit anti-Kollagen II und anti-Aggrekan. Nativer Knorpel diente als Positivkontrolle, nicht differenzierte ADSC als Negativkontrolle. Um die Vollständigkeit der Transdifferenzierung zu überprüfen, wurden die knorpel-spezifischen Marker Matrilin, cartilage oligomeric protein (COMP), cartilage intermediate layer protein (CILP), cartilage acidic protein (CRTAC) und Collagen IX mit Hilfe von RT-PCR amplifiziert.
Die chondrogenen Marker COMP und CILP wurden teilweise schon ohne Zugabe der Wachstumsfaktoren in Kollagengelen und Fibringelen exprimiert. Matrilin oder CRTAC wurden auch nach Zugabe der oben genannten Wachstumsfaktoren im Vergleich zu nativem Knorpel nur schwach oder gar nicht exprimiert.
Das Trägermaterial alleine scheint bereits eine chondrogene Wirkung auf ADSC auszuüben. Durch Tissue Engineering generierter Knorpel weist ein von nativem Knorpel abweichendes Expressionsprofil chondrogener Marker auf. Ob die Unterschiede in der Expression knorpelspezifischer Proteine auch funktionelle Unterschiede des Knorpelersatzgewebes zur Folge haben, muss im Tierversuch überprüft werden.