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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Atrophie mimischer Muskulatur unter einseitiger peripherer Fazialisparese

Meeting Abstract

  • corresponding author Gerd Fabian Volk - HNO-Klinik, Jena, Deutschland
  • Paolo Gargiulo - Department of Research and Development, HTS, Rekykjavik University, Rekykjavik, Iceland
  • Mira Pantel - HNO-Klinik, Jena, Deutschland
  • Hartmut Peter Burmeister - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena, Deutschland
  • Carsten Klingner - Klinik für Neurologie, Jena, Deutschland
  • Werner Lindenthaler - MED-EL, Innsbruck, Österreich
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod707

doi: 10.3205/10hnod707, urn:nbn:de:0183-10hnod7077

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Volk et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Atrophe mimischen Muskulatur nach Fazialisläsion und deren Wiederaufbau nach Nervenrekonstruktion oder spontaner Erholung konnte bisher nicht quantifiziert werden.

Daher haben wir überprüft ob die Messung von Muskelvolumina auf der Grundlage von speziell segmentierten hochaufgelösten 3T-MRT Datensätzen hierfür eine geeignete Methode darstellt.

Methoden: In einem 3 Tesla MRT (Tim Trio, Siemens, Erlangen) wurden unter Verwendung einer 12-Kanal-Kopfspule hochauflösende isometrische T1-gewichtete MRT-Daten (Voxel-Größe: 1 mm x 1 mm x 1 mm) des Kopfes von Patienten mit einseitiger peripherer Fazialisparese aufgenommen.

Anschließend wurden einzelne mimische Muskeln (z. B. M. orbicularis oris) und Muskelgruppen (z.B. M. zygomaticus major et minor, M. nasalis und M. levator labii superior) segmentiert und das Muskelvolumen bestimmt. Als Kontrolle dienten sowohl die nicht-geschädigte Gegenseite als auch beidseitig der M. temporalis als nicht vom N. fazialis innervierter Muskel.

Ergebnisse: Bei Patienten mit Denervierung zeigte sich eine progrediente Atrophie der vom N. Fazialis innervierten Gesichtsmuskulatur. Weder der M. temporalis noch die Muskulatur der gesunden Gegenseite zeigten relevante Änderungen. Nach Reinnervation, z.B. durch eine Hypoglossus-Fazialis-Jump-Anastomose, war keine weitere Atrophie der Muskulatur mehr nachweisbar.

Schlussfolgerungen: Die Technik ermöglicht erstmals, die Muskelmasse einzelner Gesichtmuskeln und Muskelgruppen sowohl im Seitenvergleich als auch im Zeitverlauf zu bestimmen. Damit haben wir erstmals einen objektiven quantitativen Marker sowohl für die Atrophe als auch für den post-interventionellen Erfolg.