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Ist das Zystadenolymphom der Gl. parotis eine Lymphknotenerkrankung?
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die genaue Ätiopathogenese der Zystadenolymphome der Glandula parotis ist noch nicht in allen Einzelheiten bekannt; es wird jedoch die so genannte Heterotopie-Hypothese diskutiert. Nach dieser Theorie nehmen diese Tumoren ihren Ursprung aus den epithelialen Speicheldrüsen-Einschlüssen im Bereich der Lymphknoten. Neben der epithelialen Komponente sind diese Tumoren durch eine Stromakomponente mit lymphomonozytären Infiltraten und Lymphfollikeln gekennzeichnet, die den lymphozytären Infiltraten eines Lymphknotens entsprechen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es festzustellen, ob lymphatische Sinus als spezifischer Bestandteil der Lymphknoten bei Zystadenolymphomen nachweisbar sind.
Methoden: Es wurden 20 Zystadenolymphome der Gl. parotis unterschiedlicher Größe immunhistochemisch mit den Markern CD31, Desmoplakin und LYVE-1 für die Darstellung der Sinusendothelzellen untersucht.
Ergebnisse: In sämtlichen untersuchten Fällen konnten lymphatische Sinus der Lymphknoten anhand des spezifischen Immunphänotyps der Sinusendothelzellen (Sinusendothel-Virgultum-Zellen) nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Der Nachweis von für die Lymphknoten spezifischer Sinus im Bereich der Zystadenolymphome bekräftigt die Hypothese, dass es sich bei dieser Läsion um eine Erkrankung der Lymphknoten mit eingeschlossenem heterotopen Speicheldrüsengewebe handelt. Gleichzeitig wird die Hypothese einer Entstehung der Zystadenolymphome im originären Parotisgewebe als Adenom mit sekundärer Entwicklung lymphatischen Gewebes entkräftet.