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Quantitative Veränderungen chemisch definierter Synapsen im Fazialiskern nach Fazialis-Fazialis-Anastomose bei der Ratte
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Nach peripherer Läsion des N. fazialis kommt es bekanntermaßen zu einer Deafferenzierung fazialer Motoneurone. Inwieweit dabei eine Veränderung der Anzahl der Synapsen auftritt, ist bis heute unbekannt.
Methoden: Wir führten bei 19 erwachsenen, männlichen Wistar Ratten eine rechtsseitige Fazialis-Fazialis-Anastomose (FFA) und bei 7 Ratten eine sham-Operation durch. 1, 2 und 8 Wochen nach der Operation wurde mit Hilfe stereologischer Verfahren die absolute Anzahl chemisch definierter Synapsen im Kerngebiet des Fazialiskerns bestimmt.
Ergebnisse: Wir konnten eine zunehmende Volumenreduktion des Fazialiskerns mit einem maximalen Verlust von 19% zum Zeitpunkt von 8 Wochen nachweisen. Die absolute Zahl der hemmenden GABA-/glycinergen (VGAT+, vesicular GABA transporter) synaptischen Endigungen waren 2 Wochen (–26%) und 8 Wochen (–19%) nach der Operation signifikant geringer als bei sham-Tieren. Bei den erregenden glutamatergen (VGLUT2+, vesicular glutamate transporter 2) Synapsen zeigten sich zu allen Zeitpunkten deutliche Verluste (–26%, –28% und –32% nach 1, 2 und 8 Wochen im Vergleich zu sham-Tieren). Die Anzahl der modulierenden cholinergen (ChAT+, choline acetyltransferase) Afferenzen an Somata von Motoneuronen war nach 8 Wochen ebenfalls signifikant geringer (–21% im Vergleich zu sham-Tieren). Dabei zeigten die fazialen Motoneurone zu diesem Zeitpunkt eine unveränderte Zellkörpergröße.
Schlussfolgerungen: Die regenerierenden Motoneurone werden 2 Monate nach FFA defizient durch inhibitorische, exzitatorische und modulierende Synapsen innerviert. Inwieweit die schlechte funktionelle Erholung nach traumatischer Fazialisparese bei der Ratte mit der gezeigten unzureichenden Erholung synaptischer Inputs zusammenhängt, wird aktuell untersucht.