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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Leiomyom der Glandula parotidea: eine seltene Tumorentität

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sina Lehmann - Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • Georgios Tzamalis - Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland
  • Sergije Jovanovic - Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod691

doi: 10.3205/10hnod691, urn:nbn:de:0183-10hnod6919

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Lehmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Leiomyome sind gutartige,aus glatten Zellen bestehende Tumore mit häufigster Lokalisation im Uterus (90%).Seltener trifft man sie auch in anderen Regionen, wie z.B. an Gefäßen, in der Speiseröhre oder im Bereich der ableitenden Harnwege. Im Kopf-Hals-Bereich stellen Leiomyome eine Rarität dar, dennoch wurden bereits Fälle mit Lokalisation in der Nasenscheidewand, im Sinus maxillaris, Hypopharynx sowie Larynx beschrieben.

Kasuistik: Wir berichten über eine 68-jährige Patientin,die sich mit einer seit mehreren Wochen persistierenden, indolenten Schwellung links präaurikulär in unserer Klinik vorstellte. MRT-morphologisch zeigte sich eine unscharf begrenzte hyperdense Läsion in der linken Parotis. Im Rahmen der operativen Exploration zeigte sich ein diffuser raumforderner Prozess in unmittelbarer Nähe des Kiefergelenks und des Hauptstammes des N. fazialis. Aufgrund der durch den Schnellschnitt ausgeschlossenen Malignität sowie der topografischen Lage wurde auf eine Totalresektion verzichtet. Die histologische und immunhistologische Aufarbeitung ergab ein regressiv abgewandeltes Leiomyom mit Expression von Aktin vom glatten Typ. Die Patientin befindet sich in unserer regelmäßigen Nachsorge. Bei bisheriger Beschwerdefreiheit wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen.

Literatur: In der internationalen Literatur wurde bis jetzt lediglich ein Fall eines vaskulären Leiomyoms der Parotis beschrieben.

Diskussion: Aufgrund des benignen Charakters sowie der sehr niedrigen Entartungsrate der Leiomyome im Kopf- Hals- Bereich sollte eine komplette Resektion nur bei entsprechender Klinik und nach Abwägung der Operationsrisiken angestrebt werden.Zusätzlich wird auf die Bedeutung einer sorgfältigen histologischen Begutachtung für die Therapieplanung hingewiesen.