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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Parapharyngeales pleomorphes Adenom einer Speicheldrüse

Meeting Abstract

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  • corresponding author Simone Kaptur - Asklepios Klinik Hamburg-Harburg, Deutschland
  • Christian Nieder - HNO, Asklepios Klinik Hamburg-Harburg, Deutschland
  • Hanns-Olof Wintzer - Institut für Hämatopathologie Hamburg, Deutschland
  • Thomas Verse - HNO, Asklepios Klinik Hamburg-Harburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod682

doi: 10.3205/10hnod682, urn:nbn:de:0183-10hnod6825

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kaptur et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mit 0,8% stellen die Raumforderungen im Parapharyngealraum nur einen kleinen Teil der Kopf/Halstumoren dar. In 50% der Fälle zeigt sich histologisch das Bild eines pleomorphen Adenoms.

Methoden/Ergebnis: Als Zufallsbefund bot sich in der Kernspintomografie eine stark vaskularisierte, glatt begrenzte, zentral nekrotische Raumforderung parapharyngeal rechts ohne Infiltration von Nachbarstrukturen. Die Inspektion zeigte eine Vorwölbung des Weichgaumenbezirkes rechts bei geschlossener Schleimhaut und regelrechter Hirnnervenfunktion. Zur Tumorresektion wurde ein submandibulärer Zugangsweg mit Neuromonitoring des N. facialis gewählt. Nach Identifikation der Arteria carotis interna et externa, der V. jugularis, des N. hypoglossus und des N. lingualis konnte die Raumforderung in toto und ohne Unterkiefersplit exstirpiert werden. Die histologische Aufarbeitung zeigte ein pleomorphes Adenom einer kleinen Speicheldrüse.

Schlussfolgerung: Tumoren des Parapharyngealraumes bleiben lange symptomfrei und werden meist als Zufallsbefund diagnostiziert. Präoperativ muss eine detaillierte radiologische Diagnostik mittels Duplexsonsographie und Magnetresonanztomographie bzw. Computertomographie erfolgen.

Nicht immer kann bei einem pleomorphen Adenom ein eindeutiger Ursprung ausgemacht werden. Zumeist gehen diese Tumoren, wie in unserem Falle von einer kleinen Speicheldrüse aus. Eisbergtumoren jedoch reichen dagegen von dem tiefen Blatt der Gl. parotidea in den Parapharyngealraum hinein. Die Rezidivfreudigkeit pleomorpher Adenome hängt von der vollständigen Tumorresektion ab.

Aus Sicherheits- und Übersichtsgründen muss bei diesen Tumoren ein transzervikaler Zugang gewählt werden.