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Aneurysma spurium der Arteria temporalis superficialis – eine seltene Komplikation der Parotidektomie
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Postoperative Komplikationen nach Parotidektomie sind nicht selten, ihr Risiko steigt mit der Ausdehnung des Eingriffes. Zu nennen sind in absteigender Häufigkeit die Facialisparese, das Frey-Syndrom, Speichelfisteln, Hämatome, Wundinfektionen, Sensibilitätsstörungen usw. Neben für die Parotischirurgie spezifischen Komplikationen finden sich auch mögliche Komplikationen eines jeden chirurgischen Eingriffs. Zu diesen zählen auch die außerhalb der Katheterintervention oder der Gefäßchirurgie nur selten auftretenden falschen Aneurysmata. Sie entwickeln sich nach spitzer oder stumpfer Gewalt mit Teildurchtrennung der Gefäßwand. Die entstehenden bindegewebig umhüllten, pulsierenden Hämatome haben eine hohe Rupturneigung, eine Therapie ist in der Regel indiziert.
Hier berichten wir von einer sehr seltenen Komplikation nach lateraler Parotidektomie. Bei einem 46jährigen männlichen Patienten war ein pleomorphes Adenom der Glandula parotidea operiert worden. Nach zunächst komplikationslosem Verlauf fiel ca. 6 Wochen postoperativ eine pulsierende, prall-elastische Raumforderung präaurikulär auf. Diese kam in Duplex-Sonographie und CT-Gefäßdarstellung mit 3-D-Rekonstruktion als Aneurysma der Arteria temporalis superficialis zur Darstellung. Durch umschriebene Revision der oberen Regio parotidea konnte die Gefäßveränderung problemlos entfernt werden. Die anschließende fotodokumentierte histopathologische Begutachtung zeigte wie erwartet das Bild eines Aneurysma spurium mit Fibrinthrombus.
Zusammenfassend berichten wir die Beobachtung einer sehr seltenen Komplikation der Parotischirurgie, die sich mit modernen diagnostischen Verfahren sicher erkennen und mit einem umschriebenen Eingriff problemlos therapieren ließ.