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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Die Beeinflussung trigeminaler chemosensorischer Wahrnehmungsschwellen durch Riechstörungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Benno Schuster - HNO-Klinik, Uniklinikum Dresden, Deutschland
  • Johannes Frasnelli - CHU Ste.-Jusitne, Université de Montréal, QC, Canada
  • Thomas Hummel - HNO-Klinik, Uniklinikum Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod633

doi: 10.3205/10hnod633, urn:nbn:de:0183-10hnod6334

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Schuster et al.
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Gliederung

Text

Neben Geruchs- und Geschmackssinn, repräsentiert der trigeminale Sinn einen dritten chemosensorischen Sinneskanal. Diese Sinnessysteme sind miteinander verbunden. Der Verlust des Geruchssinns führt daher auch zu einer reduzierten trigeminalen Sensibilität. Die meisten zu diesem Thema durchgeführten Studien befassten sich jedoch mit dem Vergleich trigeminaler Sensibilität bei deutlich überschwelligen Reizen.

Deshalb untersuchten wir vergleichend die Wahrnehnmungsschwellen für CO2 sowohl in einer normosmischen Kontrollgruppe als auch bei Patienten mit Riechstörungen unterschiedlicher Ätiologie.

In der Patientengruppe konnten wir höhere Wahrnehmungsschwellen im Vergleich zu der Kontrolgruppe messen. Desweiteren konnten wir den Einfluß der Ursache der Geruchsstörung auf die trigeminalen Wahrnehmungschwellen untersuchen. Es zeigte sich, dass in der jüngeren Stichprobe, Patienten mit einer posttraumatischen Anosmie deutlich schwerer betroffen sind hinsichtlich der trigeminalen Wahrnehmung, als Patienten mit einer kongenitalen Anosmie.

In der älteren Gruppe konnten solche Unterschiede zwischen den Patientengruppen (posttraumatisch, postviral und kongenital) nicht beobachtet werden, vermutlich aufgrund der altersabhängigen Abnahme trigeminaler Sensibilität.

Eine Besserung der Riechstörung wurde von niedrigeren CO2-Schwellen im Sinne einer verbesserten trigeminaler Sensibilität begleitet. Dieser Effekt war am offensichtlichsten bei Patienten mit postviralen Riechstörungen zu beobachten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Faktoren wie Alter, Ätiologie der Riechstörung sowie Riechvermögen (Normosmie, Anosmie) die Empfindlichkeit für trigeminale chemosensorische Reize im Schwellenbereich beeinflussen.