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Pathogenetische Differenzierung der Mukoviszidose assoziierten chronischen Rhinosinusitis
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Mukoviszidose (CF) -Patienten weisen durch die CFTR-Störung häufig eine chronische Rhinosinusitis (CRS) – oft mit Nasenpolypen – auf. Die daraus folgenden klinischen Beschwerden führen in vielen Fällen auch zu einer zusätzlichen Belastung der unteren Atemwege durch Ausfall von Reinigungs-, Anfeuchtungs- und Anwärmungsfunktion. Die Nasennebenhöhlen (NNH) wiederum stellen u.a. ein Reservoir für Problemkeime wie P. aeruginosa dar, trotzdem bleiben Patienten mit CF in diesem Bereich oft unzureichend behandelt.
Methoden: 72 CF-Patienten (medianes Alter 17 Jahre) wurden mit dem Sino-Nasal-Outcome-Test 20 (SNOT 20) zur Erfassung subjektiver Beschwerden, Anamnese einschließlich bisherige operative und konservative Therapien sowie rhinoskopische und rhinomanometrische Befunden erfasst. Zusätzlich erfolgten Analysen aus nasalen Lavagen, Nasensekret und Nasenzytologien.
Ergebnisse: Die ersten Ergebnisse zeigten bei 54% eine NNH-Operation unterschiedlichen Ausmaßes, teils auch mehrfach. Die CRS war bei 5,3% Auslöser für die CF-Diagnostik, gerade bei einigen jugendlichen Patienten spielten seltene Mutationen eine wesentliche Rolle. Im SNOT 20 waren bei älteren Patienten die Beschwerden ausgeprägter, als bei Kindern. 34,2% der Patienten waren pulmonal mit P. aeruginosa dauerbesiedelt, die Hälfte dieser Patienten hatte bei einmaliger Untersuchung den Problemkeim auch in den NNH. Zusätzlich wird der Einfluss von Inflammationsmarkern (Eosinophilie, MMP-9, IL-8) untersucht.
Schlussfolgerung: Unsere Studienergebnisse zeigen zunächst die Notwendigkeit bei CF frühzeitig und konsequent nach HNO-Problemen zu fragen, und weiterhin bei jugendlichen Patienten mit CRS an seltene Mutationen des CFTR-Gens zu denken.