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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Antimikrobielle Peptide in nasalem Sekret und nasaler Mucosa in Abhängigkeit der Kolonisation mit S. aureus bei Wegenerscher Granulomatose

Meeting Abstract

  • corresponding author Martin Laudien - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Kiel, Deutschland
  • Janet Wohlers - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Deutschland
  • Yuan Hui - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Deutschland
  • Rainer Podschun - Institut für Infektionsmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Deutschland
  • Peter Lamprecht - Universität zu Lübeck, Poliklinik für Rheumatologie, Vaskulitiszentrum UKSH, Lübeck, Deutschland
  • Petra Ambrosch - Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Christian-Albrechts-Universität, Kiel, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod611

doi: 10.3205/10hnod611, urn:nbn:de:0183-10hnod6117

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Laudien et al.
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Gliederung

Text

Patienten mit Wegenerscher Granulomatose (WG) zeigen signifikant häufiger eine nasale Kolonisation mit S. aureus. Dies ist mit einer erhöhten Rezidivrate vergesellschaftet. Ein möglicher Zusammenhang zwischen Besiedlung und der Sekretion Antimikrobieller Peptide (AMP) ist bislang nicht untersucht.

In die Studie wurden 14 Patienten mit WG und 13 gesunde Kontrollen (HC) eingeschlossen. Mittels ELISA wurden nasale Sekrete, sowie Überstände von mit S. aureus stimulierten primären nasalen Epithelzellkulturen (NEC) dieser Patienten auf AMP (LL-37, HBD-3) untersucht. Die Verteilung der AMP im nasalen Gewebe wurde mittels Immunhistochemie (IMH) geprüft. Die nasale Kolonisation mit S. aureus wurde ermittelt.

In der überwiegenden Zahl der nasalen Sekrete wurden AMP nachgewiesen und hierbei LL-37 in signifikant höherer Konzentration bei kolonisierten Patienten (WG: p=0.001; HC: p=0.014). Für NEC der WG-Patienten ergab sich für die AMP eine signifikant höhere Konzentration im Überstand nach Stimulation (LL-37: p=0.009; HBD-3: p=0.009). Für NEC der HC zeigte sich eine signifikante Änderung nur für HBD-3 (p=0.08). Mittels IMH wurden als lokale Quellen der AMP das nasale Epithel, Drüsen und für LL-37 zusätzlich Zellen im Bindegewebe ausgemacht.

Die untersuchten AMP kommen im nasalen Sekret vor und sind durch S. aureus induzierbar. Lokale Quellen sind vornehmlich Zellen der nasalen Barriere. Eine dynamische Anpassung der AMP-Sekretion ist für WG-Patienten erhalten. Somit scheinen Veränderungen der AMP-Konzentrationen nicht für die erhöhte Kolonisationsrate bei WG verantwortlich zu sein, es sei denn die Funktion der AMP in vivo wäre eingeschränkt. Hierzu erfolgen gegenwärtig weitere Untersuchungen (mikrobiologische Funktionsassays).

Unterstützt durch: die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen der Klinischen Forschergruppe (KFO) 170