gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Tribrid-Stenting – eine neue operative Methode zur Erweiterung und Offenhaltung der Nasennebenhöhlenostien

Meeting Abstract

  • corresponding author Sabine Kramer - Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, MHH, Hannover, Deutschland
  • Friedrich Götz - Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, MHH, Hannover, Deutschland
  • Jan-Marten Seitz - Institut für Werkstoffkunde, Leibniz Universität, Hannover, Deutschland
  • Friedrich-Wilhelm Bach - Institut für Werkstoffkunde, Leibniz Universität, Hannover, Deutschland
  • Thomas Lenarz - Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, MHH, Hannover, Deutschland
  • Burkard Schwab - Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde, MHH, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod607

doi: 10.3205/10hnod607, urn:nbn:de:0183-10hnod6072

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kramer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

In der Vergangenheit gab es vielfach Versuche, mit diversen Materialien die Stirnhöhlenostien offenzuhalten, um eine Restenosierung nach Nasennebenhöhlenoperation zu verhindern und den operativ geschaffenen Öffnungsradius zu erhalten. Ebendies zu verhindern ist das Ziel unseres neuartigen Stentings der Nasennebenhöhlenostien mittels biodegradabler Stents. Hierzu wird erstmalig die Methode des tribrid-stenting vorgestellt.

An zehn humanen Schädeln wurde eine bilaterale Nasennebenhöhlenoperation in Hybrid-Technik durchgeführt. Nach Ballondilatation (Acclarent®) der Stirnhöhlen- und Kieferhöhlenostien erfolgte die Reinsertion des stenttragenden Ballons und die Dilatation der stentfixierenden Flügel. Nach jedem Schritt wurde eine hochauflösende CT der Nasennebenhöhlen angefertigt und die endonasalen Schleimhautverhältnisse endoskopisch dokumentiert.

Mittels Ballondilatation konnten 40/40 Ostien dilatiert und mit einem Stent bestückt werden, davon 20 Kieferhöhlenostien und 20 Stirnhöhlenostien. CT-Bildgebung und Endoskopie zeigten kein Trauma der umliegenden Strukturen wie Orbita und Schädelbasis. Nach Dilatation konnte ein vergrößerter Durchmesser des Ostiums festgestellt werden, welcher dann durch den eingebrachten Stent offengehalten werden soll.

Mit unserer Studie stellen wir eine neue kombinierte Methode zur Behandlung chronischer Sinusitiden und Abflußbehinderungen im Nasennebenhöhlenbereich vor. Aufgrund der drei Anteile des operativen Vorgehens schlagen wir die Bezeichnung tribrid-stenting vor. Genutzt werden wird diese Technik zur Anwendung eines ebenfalls neu entwickelten biodegradablen Mg-Stents für die Nasennebenhöhlenostien, der zurzeit im Tierversuch hinsichtlich Degradationsverhalten und Schleimhautreaktionen getestet wird.

Diese Studie wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Sonderforschungsbereich 599 „Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen Werkstoffen"