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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Untersuchung des Riech- und Schmeckvermögens bei Patienten mit Multipler Sklerose vor und nach Hochdosis-Kortisontherapie

Meeting Abstract

  • Carolin Jagst - Univ.-HNO-Klinik, Rostock, Deutschland
  • Anne Weidlich - Klinik für Neurologie und Poliklinik, Rostock, Deutschland
  • Alexander Winkelmann - Klinik für Neurologie und Poliklinik, Rostock, Deutschland
  • Uwe Zettl - Klinik für Neurologie und Poliklinik, Rostock, Deutschland
  • corresponding author Tino Just - Univ.-HNO-Klinik, Rostock, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod595

doi: 10.3205/10hnod595, urn:nbn:de:0183-10hnod5951

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Jagst et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der Untersuchung war zu eruieren, inwiefern der Riech- und Schmecksinn bei Patienten mit einer MS beeinträchtigt sind und ob sich die olfaktorische und gustatorische Sensibilität bei diesen Patienten nach einer Hochdosis-Kortisontherapie ändert.

Methoden: Bei 20 Patienten mit MS im Alter zwischen 28–75 Jahren erfolgten vor, unmittelbar nach 5tägiger intravenöser Kortisonapplikation (1g Methylprednisolon/pro Tag) und 3 Monate nach der Kortisontherapie Riech- und Schmecktestungen (Sniffin’Sticks zur Bestimmung des SDI-Scores und chemischer Schmecktest mit wässrigen Testlösungen). Die Ergebnisse der Riech- und Schmecktests wurden mit denen gesunder Probanden verglichen.

Ergebnisse: Die Patienten mit MS wiesen im Vergleich zu der Kontrollgruppe kein signifikant verändertes Riech- (Schwelle, Identifikation und Diskrimination) und Schmeckvermögen (seitengetrennte Testung und Gesamtscore für die Schmeckqualitäten „süß“, „sauer“, „salzig“ und „bitter“) auf (P's jeweils >0,05). Vor der Therapie wurden bei 5 MS-Patienten eine Hypogeusie und bei jeweils einem Patient eine Hyposmie bzw. Anosmie diagnostiziert. 5 Tage und 3 Monate nach der Hochdosis-Kortisontherapie wurde bei den MS-Patienten keine signifikante Änderung des Riech- und Schmecksinns registriert (P's jeweils >0,05). Die Dauer der Erkrankung hat keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse der Riech- und Schmecktestung (P’s jeweils >0,05).

Schlussfolgerungen: Riech- und Schmeckstörungen können im Rahmen einer MS auftreten. Eine Riech- und/oder Schmeckstörung, die vom Patienten nicht unbedingt wahrgenommen werden muss, kann sich durch eine symptomatische Therapie mit Methylprednisolon hochdosiert bessern.