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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Einfluss apoptotischer Zellen auf die Funktionen neutrophiler Granulozyten

Meeting Abstract

  • corresponding author Christian Idel - Klinik für HNO und plastische Operationen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Deutschland
  • Lars Essmann - Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Universität zu Lübeck, Deutschland
  • Barbara Wollenberg - Klinik für HNO und plastische Operationen, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Deutschland
  • Tamás Laskay - Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Universität zu Lübeck, Deutschland
  • Werner Solbach - Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Universität zu Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod594

doi: 10.3205/10hnod594, urn:nbn:de:0183-10hnod5949

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Idel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Chronische Entzündungen spielen in der HNO eine wichtige Rolle. Als ein Regulationsmechanismus wird dabei der Einfluss apoptotischer auf Entzündungszellen erachtet. Wir untersuchten den Einfluss apoptotischer Zellen auf die Funktionen neutrophiler Granulozyten (PMN).

Methodik: PMN wurden aus humanem Vollblut isoliert. In einem Teil der PMN wurde durch UV-Bestrahlung die Apoptose induziert. Zur Unterscheidung der beiden Populationen und zum Nachweis der Phagozytose apoptotischer Zellen durch PMN wurden diese beiden Populationen mit zwei verschiedenen Membran-Farbstoffen (PKH) gefärbt. Zur Auswertung des Oxydative Burst und der Phagozytose wurde die Durchflusszytometrie verwendet und zur Bestimmung der Zytokin-Freisetzung kommerzielle ELISA-Kits.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die mit apoptotischen Zellen inkubierten PMN deutlich weniger stimulierbar waren, reaktive Sauerstoffradikale zu produzieren, als die ohne apoptotische Zellen inkubierten PMN. Zusätzlich konnte nachgewiesen werden, dass durch die Ko-Inkubation der PMN mit apoptotischen Zellen die Freisetzung der pro-entzündlichen Zytokine IP-10 und TNF deutlich vermindert war. In weiteren Experimenten kam es durch die Ko Inkubation mit apoptotischen Zellen zu einer IL-8 Freisetzung aus den PMN. Bei der Phagozytose apoptotischer Zellen durch PMN stellte sich heraus, dass die Komplementkomponente C1q einer der entscheidenden Serumfaktoren ist.

Schlussfolgerung: Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass apototische Zellen die Physiologie und wichtige Funktionalitäten von PMN modulieren und damit zur Ausprägung des entzündlichen Geschehens mit den daran beteiligten weiteren zellulären und humoralen Komponenten einen wesentlichen Beitrag leisten.