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Untersuchung zur Anatomie der unteren Nasenmuschel mit digitaler Volumentomographie (DVT)
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einführung: Seit Zuckerkandl die Anatomie der unteren Nasenmuschel beschrieb, befassten sich nur wenige Arbeiten gezielt mit der Größe der unteren Nasenmuschel. Die dabei ermittelten Daten basierten v.a. auf Kadaversektionen. Es gilt, die radiologischen Dimensionen der unteren Nasenmuschel an Hand von DVT-Datensätzen der Rhinobasis zu ermitteln.
Patienten und Methoden: In die Auswertung wurden 100 Patienten einbezogen, welche ein NNH-DVT (Accu-I-tomo, F17, Morita, Kyoto, Japan) erhielten. Die Messungen wurden im sagittalen Verlauf der unteren Nasenmuschel an vier Punkten durchgeführt. Der erste Messpunkt liegt am anterioren knöchernen Ende (M1), der letzte am posterioren knöchernen Ende (M4), die beiden übrigen Messpunkte liegen in gleichen Abständen dazwischen (M2, M3). An diesen 4 Messpunkten wurden Dicke und Höhe des Os turbinale sowie die Dicke der gesamten Nasenmuschel bestimmt. Zudem wurde die Länge des Os turbinale und der Nasenmuschel vermessen.
Ergebnisse: Die knöcherne Dicke maß im Durchschnitt 0,9 mm (M1), 2,7 mm (M2), 2,3 mm (M3) und 1,1 mm (M4). Die Höhe des Os turbinale war 3,9 mm (M1), 20,8 mm (M2), 13,7 mm (M3) und 4 mm (M4). Die Gesamtdicke der unteren Nasenmuschel wurde mit 8,6 mm (M1), 8,1 mm (M2), 8,2 mm (M3) und 10,9 mm (M4) bestimmt. Die Länge des Os turbinale betrug 38,9 mm, die Gesamtlänge 51 mm.
Schlussfolgerung: Die DVT eignet sich zur Bestimmung der radiologischen Anatomie der unteren Nasenmuschel. Die so gewonnen Werte können den Zustand „in vivo“ zum Zeitpunkt der durchgeführten Untersuchung exakt wiedergeben. Das Wissen über die anatomischen Dimensionen der Nasenmuschel kann die Planung und Durchführung einer funktionellen Nasenmuschelchirurgie im Kontext der Nasennebenhöhlenanatomie erleichtern.