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Abstoßungsreaktion Medpor-Implantat nach 7 Jahren
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Autologe Knorpeltransplantate stehen für die Rekonstruktion von Defekten im Kopf- Halsbereich nicht ausreichend zur Verfügung. Wir berichten über den Einsatz von porösem Polyethylen(PE),welches unter dem Handelsnamen Medpor® in der Klinik eingesetzt wird.
Methoden: Von 1999 bis 2009 wurden an unserer HNO-Klinik 5 Patienten nach einem standardisierten Verfahren mit porösen PE-Implantaten versorgt. Bei einem 8jährigen Kind erfolgte 2002 eine Ohrmuschelrekonstruktion bei Dysplasie Grad III mit Gehörgangsatresie. 2009 wurde uns das Kind erneut vorgestellt. Es imponierte eine Hautläsion im kranialen Anteil der rekonstruierten Ohrmuschel mit teilweise freiliegendem Implantat. Ein Trauma wurde seitens der Eltern und des Kindes verneint. Unter einer lokalen und systemischen antibiotischen Therapie kam es zu keiner Besserung des Lokalbefundes, so dass eine Explantation des Medpor-Implantates notwendig war.
Ergebnisse: Bei 2 der 5 Patienten mussten die Implantate explantiert werden. Das histologisch aufgearbeitete Implantat zeigte eine gute fibrovaskuläre Integration ohne Abkapselung. Eine Fremdkörperreaktion an der Implantat-oberfläche mit dem Auftreten von mehrkernigen Riesenzellen war histologisch nachweisbar. Zusätzlich zeigten sich eindeutige Einblutungszeichen in Teilbereichen des überhäuteten Implantates mit Abhebung der Hautschichten. Im biomechanisch belasteten Bereich konnte kein Implantatbruch festgestellt werden.
Schlussfolgerung: PE-Implantate (Medpor®) sind volumenkonstante Implantate mit gutem fibrovaskulärem Einheilverhalten, mit denen skeletale Defizite ästhetisch gut augmentiert werden können. Aber auch nach mehrjähriger Implantattragezeit kann es nach vorrangegangenem Trauma zu einer Abstoßungsreaktion kommen.