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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Dysphonie als Erstmanifestation einer Amyloidose

Meeting Abstract

  • corresponding author Nicole Christina Stuhrmann - Universitätsklinikum Heidelberg, Kopf-Klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Petra Ambrosch - Universitätsklinikum Kiel, HNO-Klinik, Kiel, Deutschland
  • Markus M. Hess - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Peter K. Plinkert - Universitätsklinikum HNO, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod502

doi: 10.3205/10hnod502, urn:nbn:de:0183-10hnod5025

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Stuhrmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Abklärung von unklaren Heiserkeiten gehört zu den täglichen Routineaufgaben des Phoniaters & Pädaudiologen. Ursächlich für therapieresistente Dysphonie kann in einem seltenen Fall auch die Erstmanifestation einer Amyloidose sein.

Material und Methode: Es wurde uns eine Patientin nach mehrfachen negativen Probenentnahmen mit unklarer therapieresistenter Heiserkeit vorgestellt. Die Patientin beklagte gelegentliche Gelenkbeschwerden. Eine rheumatologische Abklärung der Gelenkbeschwerden blieb ohne pathologischen Befund. Bei laryngoskopisch ausgeprägten weißlichen Verdickungen auf den Stimmlippen bds. wurde eine erneute histologische Probenentnahme durchgeführt. Der pathohistologische Befund zeigte „lediglich“ eine Anreichung von Fibrillen im Interstitium. Die von phoniatrischer Seite veranlasste weitere pathohistologische Diagnostik mit Kongorotfärbung bestätigte die seltene Differentialdiagnose einer Amyloidose.

Ergebnisse: Die Heiserkeit unklarer Genese erwies sich als Erstmanifestation einer seltenen Amyloidose des Larynx. Die Patientin wurde umgehend einer weiterreichenden Diagnostik und Therapieeinleitung zugeführt.

Schlussfolgerung: Bei Heiserkeiten unklarer Genese ist eine laryngoskopische und stroboskopische Diagnostik unerlässlich. Auch bei therapieresistenten Stimmstörungen mit vermeintlich negativem pathohistologischen Befund sollte an eine so seltene Differentialdiagnose wie eine Amyloidose gedacht werden. Die aus phoniatrischer Sicht veranlasste weitere pathohistologische Abklärung führte zur Diagnostik einer Larynx-Amyloidose als Erstmanifestation dieser Erkrankung, die umgehend einer weiterreichenden internistischen Abklärung und Therapieeinleitung zugeführt wurde.