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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

1 Jahr qualitätsgesichertes universelles Neugeborenen-Hörscreening (UNHS) in Nordrhein

Meeting Abstract

  • corresponding author Silke Fabian - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Screeningzentrum Nordrhein, Köln, Deutschland
  • Valerie Müller - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Screeningzentrum Nordrhein, Köln, Deutschland
  • Alina Weber - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Audiologie und Pädaudiologie, Köln, Deutschland
  • Martin Walger - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Audiologie und Pädaudiologie, CIK, Köln, Deutschland
  • Ruth Lang-Roth - Uniklinik Köln, HNO-Klinik, Phoniatrie und Pädaudiologie, CIK, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod492

doi: 10.3205/10hnod492, urn:nbn:de:0183-10hnod4927

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Fabian et al.
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Gliederung

Text

Seit dem 01.01.2009 hat jedes Neugeborene in Deutschland durch den Beschluss des G-BA ein Anrecht auf ein Hörscreening. Dieser Beschluss lässt die Fragen zur Finanzierung, Qualitäts-sicherung, Tracking und vor Allem zur Rolle der Screening-Zentralen offen. Diese sind jedoch für ein erfolgreiches UNHS unentbehrlich, da ohne effektives Tracking eine 50-70%tige Lost-to-Follow-up-Rate entsteht und somit die Diagnosestellung nicht früher erfolgt. Daher sind für das Erreichen der vorgegebenen Ziele Tracking, Qualitätssicherung und intensive Schulung des screenenden Personals unabdingbar.

Zur Unterstützung der Geburtseinrichtungen bei der Einhaltung der Qualitätsrichtlinien, Erstellung messqualitätsrelevanter Statistiken sowie Schulung und Supervision des Personals wurde bereits 2006 das Screeningzentrum Nordrhein an der Universitätsklinik zu Köln im Funktionsbereich Phoniatrie und Pädaudiologie implementiert. Aktuell 63 einsendende Geburts- und Kinderkliniken, 17 zertifizierte Nachuntersuchungsstellen, über 40.000 gescreente Neugeborene und einer Lost-to-Follow-up-Rate von aktuell unter 5% zeigen, wie erfolgreich das Projekt bislang gearbeitet hat.

Finanziert wurde es bisher maßgeblich durch die Marga und Walter Boll-Stiftung und durch die Industrie. Finanzierungsanträge zur Kostendeckung der Screeningzentrale an das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie an die nordrheinwestfälische Krankenhausgesellschaft wurden bislang abgelehnt. Auch die Kostenträger sehen sich derzeit nicht in der Verantwortung. Eine gesicherte Anschlussfinanzierung sowie eine gesetzliche Grundlage für die Arbeit von Screeningzentralen sind jedoch zwingende Voraussetzung zur erfolgreichen Durchführung des UNHS in Deutschland.