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Evaluation der Sprachverarbeitungsstrategie MP3000 bei Erstanpassung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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In ruhiger Umgebung ist das Sprachverstehen mit einem Cochlear-Implantat heutzutage schon befriedigend, jedoch ist das Hören im Störgeräusch nach wie vor nur eingeschränkt möglich. Eine mögliche Ursache ist die begrenzte Bandbreite der CI-Systeme, die eine Übertragung feiner zeitlicher Strukturen im Audiosignal nicht zulässt. Die neue Verarbeitungsstrategie MP3000 soll dies unter Umständen verbessern. Bisher wurde die Strategie nur bei Patienten evaluiert, die bereits eine mehrjährige Hörerfahrung mit der ACE oder CIS Strategie hatten.
Ziel dieses Projekts ist die Evaluation von MP3000 bei erstangepassten Patienten. Bisher nahmen 25 erwachsene CI-Träger an dieser Evaluation teil, in der die Sprachverarbeitungsstrategie evaluiert wurde. Ausgewertet wurden HSM-Satztests in unterschiedlichen Konditionen und Fragebögen bezüglich verschiedener Hörsituationen und Klangqualität von Musik. Die Probanden nutzen das Nucleus RE Contour Advanced Implantat, haben ein durchschnittliches Testalter von 47,4 Jahren (19,7 bis 79,9 Jahre) und eine mittlere Ertaubungsdauer von 7,9 Jahren (0 bis 78,8 Jahre).
Von 25 Projektpatienten, die bisher das Projekt vollständig beendet haben, zeigten 15 eine Präferenz für die Sprachverarbeitungsstrategie MP3000 im Vergleich zu der bisher verwendeten Strategie ACE. Die Patienten erreichten im HSM-Satztest in Ruhe zum Zeitpunkt der Erstanpassung mit MP3000 einen prozentualen Mittelwert von 45,2% und mit ACE 42,4%. Zusätzlich hat MP3000 einen geringeren Stromverbrauch.