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Beobachtungen vor und während der Rehabilitation von älteren Cochlea Implant-Trägern
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Gliederung
Text
Einleitung: In den letzten Jahren verzeichnen wir einerseits eine Zunahme von immer jüngeren Patienten („Implantation so früh wie möglich“), aber auch einen enormen Zuwachs an Patienten im Rentenalter, die für eine Versorgung mit einem Cochlea Implantat in Frage kommen. Genauso, wie das immer jüngere Alter der Patienten Einfluß auf die anschließende Rehabilitationsmaßnahme hat, so ist sich auch die Frage nach dem Einfluß des hohen Alters auf ebendiese Rehabilitation zu stellen.
Fallberichte: Wir berichten über Patienten jenseits der 60, 70, 80 Jahre, die mit einem CI versorgt wurden, und die neben der an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit immer häufiger auch chronische Erkrankungen des HNO-Bereiches, kardiale schwerwiegende Einschränkungen, Kreislaufprobleme, motorische Einschränkungen, soziale Vereinsamung und Demenzerkrankungen mitbringen.
Diskussion und Schlussfolgerungen: Nicht nur bezogen auf die Voruntersuchungen zur Cochlea Implantation bedeuten diese Patientengruppen ein erhöhtes Maß an medizinischer Aufmerksamkeit und systemischer Behandlung, sondern auch in der sich anschließenden Nachsorge in Form von technischer Anpassung der CI-Systeme und therapeutischer Rehabilitation.
Die Einschränkungen müssen systemisch betrachtet werden, da z.B. eine Ertaubung eine Demenzerkrankung u.U. schneller Voranschreiten lässt, oder die aufgrund des Nichthörens verunsicherten Patienten nicht regelmäßig zu Kontrollen des jeweiligen Facharztes gehen und somit z.B. kardiale Erkrankungen erst durch eine CI Voruntersuchung aufgedeckt werden. Auch wächst somit der Druck auf die Kostenträger, da auch Patienten bis ins hohe Alter das Recht haben, ihre Lebensqualität durch ein verbessertes Hören wieder zu steigern.