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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Transkranielle Gleichstrombehandlung (tDCS) – Eine neue Möglichkeit zur Therapie des chronischen Tinnitus?

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Schneider - Universitäts-HNO-Klinik Regensburg, Deutschland
  • Tobias Kleinjung - Universitäts-HNO-Klinik Regensburg, Deutschland
  • Elmar Frank - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Regensburg, Deutschland
  • Veronika Vielsmeier - Universitäts-HNO-Klinik Regensburg, Deutschland
  • Julia Burger - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Regensburg, Deutschland
  • Jürgen Strutz - Universitäts-HNO-Klinik Regensburg, Deutschland
  • Berthold Langguth - Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod427

doi: 10.3205/10hnod427, urn:nbn:de:0183-10hnod4272

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Schneider et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es finden sich zunehmend Hinweise dafür, dass bei Tinnituspatienten Funktionsveränderungen in auditorischen und nicht-auditorischen Gehirnarealen vorliegen. Die nicht-invasive repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) des temporalen Kortex konnte in verschiedenen Studien eine Verbesserung des Tinnitusschweregrades nachweisen . Jedoch zeigte sich eine hohe Variabilität im Ansprechverhalten unter den Patienten. Auch eine transkranielle Gleichstrombehandlung (tDCS) vermag neuronale Aktivität zu modulieren. Im Rahmen dieser Pilotstudie soll die Wertigkeit dieser Methodik zur Stimulation der nicht-auditorischen Leitungsbahnen bei Tinnituspatienten überprüft werden.

Methodik: Eingeschlossen wurden Therapieversager aus vorangegangenen rTMS- Behandlungen. Die Patienten erhielten 6 Sitzungen tDCS zweimal pro Woche innerhalb von 3 Wochen. Die Elektroden wurden bifrontal platziert. Die Stimulationsleistung lag bei 1 mA. Die Dauer der Stimulation betrug 30 Minuten. Die Verlaufskontrolle erfolgte mit dem Tinnitus Handicap Inventory (THI) zu Beginn, sowie nach 1, 3 und 7 Wochen.

Ergebnisse: Nahezu alle Patienten schlossen die Behandlung ab und es gab keine relevanten Nebenwirkungen. Eine Untergruppe von Patienten berichtete über einen positiven Effekt, der sich auch im THI abbilden ließ.

Schlussfolgerungen: Die tDCS könnte ein neuartiges Instrument in der Tinnitusbehandlung darstellen. Zunächst ist allerdings eine größere, kontrollierte Studie erforderlich, um die ersten Ergebnisse zu verifizieren.