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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Knorpeltechniken in der Mittelohrchirurgie: Vergleich mit anderen Rekonstruktionsmaterialien

Meeting Abstract

  • corresponding author Robert Schatton - HNO-Klinik, HELIOS Klinikum Wuppertal, Deutschland
  • Annika Hennekemper-Spodeck - HNO-Klinik, HELIOS Klinikum Wuppertal, Deutschland
  • Hans-Georg Kempf - HNO-Klinik, HELIOS Klinikum Wuppertal, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod418

doi: 10.3205/10hnod418, urn:nbn:de:0183-10hnod4189

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Schatton et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war ein Vergleich der funktionellen und morphologischen Langzeitergebnisse nach Tympanoplastik mit verschiedenen Materialien.

Methoden: Nachuntersuchung von Patienten. Ermittlung der Rezidivperforations- und Prothesenprotrusions-häufigkeit. Im Reintonaudiogramm gemessene Schalleitungskomponenten (ABG) gemittelt über die Frequenzen 0.5, 1, 2 und 4 kHz dienten zur Quantifizierung der Hörverbesserung.

Ergebnisse: 81 Patienten konnten nachuntersucht werden. Die Nachbeobachtungszeit lag durchschnittlich bei 3,2 Jahren (1–6 Jahre). Die Paukenabdeckungen erfolgten mit Temporalisfaszie (n=3), mit Perichondrium (n=37), mit einer Knorpel-Perichondrium-Insel (n=28) und mit der Knorpelpalisadentechnik (n=13). Bei Patienten mit einer Tympanoplastik Typ I (n=42) wurde eine gemittelte ABG von 16,6±6,5 dB praeoperativ und von 9,3±3,8 dB postoperativ gemessen. Zwei Rezidivperforationen (Perichondrium) wurden beobachtet. Eine Tympanoplastik Typ III erfolgte mittels Titanprothese (PORP n=18, TORP n=13), mit einem klassischen Typ III (n=5) und mit einer Steigbügelüberhöhung durch autologen Amboß (n=3). Die gemittelte ABG betrug praeoperativ 26,4±12 dB und postoperativ 14,4±6,4 dB. Eine Protrusion der Titanprothese ergab sich in einem Fall. Die audiologischen Ergebnisse der unterschiedlichen Methoden zur Trommelfellrekonstruktion waren vergleichbar. Bei der Tympanoplastik Typ III zeigte sich eine Tendenz zu besseren Hörergebnissen nach Titan-PORP Implantation.

Schlussfolgerung: Die Verwendung von Knorpeltechniken zur Trommelfellrekonstruktion ermöglicht die Vermeidung von Rezidivperforationen. In dieser Studie erzielten die unterschiedlichen Materialien zur Paukenabdeckung vergleichbare audiologische Ergebnisse.