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Wohnortsnahe Cochlea Implantation – retrospektive Analyse der postoperativen Ergebnisse, der Lebensqualität und Patientenzufriedenheit seit 2003
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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In fachlichen Medien wurde die Bildung von Kompetenzzentren zur Durchführung und Rehabilitation einer Cochlea-Implantation gefordert. Die vorliegenden Daten zeigen die Ergebnisse unserer Patienten seit 2003.
Es wurden 80 Patienten implantiert (13 bilateral, gesamt n=94). Das Durchschnittsalter lag bei 52,8a (1 – 88a), der Nachbeobachtungszeitraum lag median bei 29 Monaten (2 – 74 Monate). Die Unterlagen wurden hinsichtlich der Erkennungsquote im prä- und postoperativen HSM-Satztest sowie der Einsilberverständlichkeit bei 60dB und 80dB analysiert. Durch das Glasgow Hearing Aid Benefit Profile (GHABP) wurden subjektive Parameter der Implantatnutzung quantifiziert.
Die Worterkennung im HSM-Satztest stieg von 2,3% auf 87%, das Einsilberverstehen bei 60dB von 0,8% auf 45%, bei 80dB von 2,5% auf 70%. Die Rücklaufquote lag nach Bereinigung bei 61%. Die gefühlte Hörbehinderung wurde mit einem Punktwert von 40 angegeben (0=“keine Schwierigkeiten“, 100 „kann nicht damit fertig werden“), der anteilige Gebrauch des Cochlea Implantats erreichte 92 Punkte (0=“Benutze das CI nie“, 100=“Benutze das CI die ganze Zeit“). Der Benefit wurde mit 80,5 Punkten beziffert (0=“völlig nutzlos“, 100=“Hören ist perfekt“), die Residual-Probleme mit 32,8 (0=“keine Schwierigkeiten, 100=“kann damit nicht fertig werden“). Die Zufriedenheit insgesamt lag bei 75 Punkten (0=“gar nicht zufrieden“, 100=“Hocherfreut“).
Das Alter, die Komorbidität, Mobilität und wirtschaftliche Situation implantierter Patienten macht eine wohnortsnahe Betreuung notwendig. Die Ergebnisse zeigen, dass in außeruniversitären Einrichtungen eine suffiziente CI-Versorgung machbar ist.