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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Langzeitantibiose bei Otitis externa maligna

Meeting Abstract

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  • corresponding author Maria Pollmer - Städtische Kliniken Höchst, Frankfurt, Deutschland
  • Randolf Riemann - Städtische Kliniken Höchst, HNO, Frankfurt, Deutschland
  • Christian Milewski - Städtische Kliniken Höchst, HNO, Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod401

doi: 10.3205/10hnod401, urn:nbn:de:0183-10hnod4018

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Pollmer et al.
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Gliederung

Text

Die Otitis externa maligna (OEM) ist eine potentiell letale Erkrankung. Sie ist klassischerweise charakterisiert durch die Trias Otitis externa, Diabetes mellitus und Osteomyelitis des Felsenbeins. Betroffen sind meist ältere Pat. oder Pat. mit einer Immunschwäche. Hauptsymptom ist der heftige Ohrenschmerz. Häufigster Erreger ist Pseudomonas aeruginosa. Laut neueren Studien ist bei höheren Stadien die supportive hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) und Immuntherapie (IT) notwendig.

In den Jahren '03 bis '09 wurden in unserer Klinik 17 Pat. mit OEM in den Stadien II bis IV behandelt. Die Patienten waren 51 bis 96 Jahren. Alle Pat. litten an einem Typ II Diabetes. Zu den Keimen gehörten Pseudomonas aeruginosa, Proteus mirabilis und Aspergillus niger. 6 Pat. zeigten knöcherne Arrosionen des Mastoids, 3 eine Schädelbasisosteomyelitis und 1 eine knöcherne Destruktion der oberen Kiefergelenkspfanne. 5 besaßen eine komplette Fazialisparese, in 1 Fall lag eine Beteiligung der kaudalen Hirnnervengruppe vor. Alle Pat. erhielten eine stationäre lok. und syst. Antibiose und mehrheitlich ein chirurgisches Wunddebridement bis zum Eintritt der Schmerzfreiheit. Danach erfolgte eine ambulante orale ABT (Ciprofloxacin 500mg/TD) über 6–12 Monate. Kein Patient erhielt HBO oder IT. Ergebnisse:

Alle Fazialisparesen und Schallleitungsschwerhörigkeiten bildeten sich zurück, jedoch keine der Innenohrschwerhörigkeiten. Alle Patienten blieben schmerzfrei. 3 Pat. verstarben zwischenzeitig, unabhängig der OEM.

Fazit: 1. Die Schmerzfreiheit ist ein wesentlicher Indikator für die suffiziente Therapie der OEM. 2. Chirurgisches Wunddebridement und iv-Antibiose, gefolgt von oraler Langzeitantibiose führen auch bei höherem Stadium der OEM zur Ausheilung.