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Die Auswirkung der Insertionsgeschwindigkeit von Cochlea-Implantat Elektroden auf die Insertionskraft
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Erhaltung des Restgehörs gewinnt bei der Cochlea-Implantation immer mehr an Bedeutung. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Verringerung des Insertionstraumas. Die Kräfte, die durch die Insertion der Cochlea-Implantat-Elektrode bei der Insertion auf die Strukturen der Cochlea ausgeübt werden, beeinflussen das Insertionstrauma und die Erhaltung des Restgehörs. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Insertionsgeschwindigkeit und Insertionskräften zu untersuchen und mit den klinischen Bedingungen zu vergleichen.
Methoden: Auf Basis von OP-Videos wurde die Insertionsgeschwindigkeit der Elektrode während der Implantation von Patienten ausgewertet. Zusätzlich wurden Nucleus Contour Advance Elektroden mittels herkömmlicher Insertionstechnik in ein Teflon Modell der Scala tympani mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten inseriert und die auftretenden Kräfte mit einer 10 N-Messzelle (Instron 5542 Force Measurement System) während der Insertion gemessen.
Ergebnisse: Bei der Implantation von Patienten traten Insertionsgeschwindigkeiten zwischen 36 mm/min und 168 mm/min mit einem Mittelwert von 86 mm/min auf. Die Kraftmessungen wurden bei Insertionsgeschwindigkeiten von 10 mm/min bis 200 mm/min durchgeführt. Die gemessenen mittleren Kräfte stiegen von 0,09 N auf 0,185 N und die maximal auftretende Kraft von 0,18 N auf 0,42 N.
Schlussfolgerung: Es besteht eine proportionale Beziehung zwischen Insertionsgeschwindigkeit und Insertionskraft. Hohe Geschwindigkeiten während der Elektrodeninsertion verursachen eine Erhöhung der Kräfte und damit wahrscheinlich ein zusätzliches Insertionstrauma. Cochlea-Implantat Chirurgen sollten daher niedrige Geschwindigkeiten während der Insertion anwenden.