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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Hörgeräte-Indikation und -Benefit mit Satztest im Störgeräusch bei 45 dB

Meeting Abstract

  • corresponding author Birger Kollmeier - Medizinische Physik und Kompetenzzentrum HörTech, Oldenburg, Deutschland
  • Helga Sukowski - Medizinische Physik, Oldenburg, Deutschland
  • Melanie Zokoll - Medizinische Physik, Oldenburg, Deutschland
  • Thomas Brand - Medizinische Physik, Oldenburg, Deutschland
  • Kirsten C. Wagener - Hörzentrum Oldenburg, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod346

doi: 10.3205/10hnod346, urn:nbn:de:0183-10hnod3469

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Kollmeier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zum Ersatz der oft kritisierten Hörgeräte-Überprüfung mit dem Freiburger Einsilbertest (FBE) in Ruhe (gemäß Heil- und Hilfsmittelverordnung) soll ein adaptiver Satztest in einem leisen Störgeräusch (Pegel 45 dB) eingesetzt werden. Aufgrund des definierten, wenig belastenden Störschalls haben zufällige Praxis-Nebengeräusche weniger Einfluss auf das Ergebnis als beim Test in Ruhe. Bei leicht- bis mittelgradiger Schwerhörigkeit beurteilt dies Verfahren zudem den praktisch wichtigen Versorgungserfolg unter Störschall („Cocktail-Party-Effekt“) besser, ohne den Versorgungserfolg bei mittel- bis hochgradig Schwerhörigen durch die Hörgeräte-Verstärkung zu gering zu beurteilen. Diese Vorgehensweise wird anhand von Messungen mit 38 sensorineuralen Schwerhörigen (gering-, mittel-, und hochgradige Schwerhörigkeit) und 11 normalhörenden Personen validiert.

Methode: Durchführung von FBE in Ruhe, sowie Gösa und Olsa im Störschall bei 45 dB (zum Vergleich auch bei 50 und 55 dB SPL) für den versorgten und unversorgten Zustand.

Resultat: Bei 45 dB Störschallpegel und mit dem Kriterium von 2 dB Verbesserung liefert das vorgeschlagene Verfahren meistens das gleiche Urteil über den Versorgungserfolg wie das bisherige. Ausnahmen bilden fünf gering- bis mittelgradig Schwerhörige, bei denen das neue Verfahren aufgrund der Verbesserung im Störschall eher einen Versorgungserfolg mit Hörgerät detektiert.

Schlussfolgerungen: Ein Ersatz des FBE durch ein Satztest-Verfahren (Olsa oder Gösa) bei 45 dB Störschallpegel ist praktikabel und zuverlässiger. Gering- bis mittelgradig Schwerhörige mit selektiver Sprachverständlichkeitsproblematik im Störschall (Cocktail-Party-Problem) werden dabei gerechter beurteilt.

Unterstützt durch: Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur(Audiologie-Initative Niedersachsen) und BMBF (Modellbasiertes Hörsystem)