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Längsschnittanalyse – vorsprachliche Entwicklungsverläufe bei hörgeschädigten Säuglingen
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Bei Säuglingen bestehen wenige Möglichkeiten, den Gewinn von Hörhilfen objektiv zu beurteilen. Studien an normal hörenden und schwerhörigen Kindern beschreiben einen konstanten Verlauf der vorsprachlichen Entwicklung. Neue Studien belegen, dass vorsprachliche Vokalisationen von Geburt an von auditivem Feedback abhängig sind.
Untersucht wurden sechs Säuglinge mit hochgradiger sensorineuraler Schwerhörigkeit beidseits. Es wurden regelmäßige Lautaufnahmen erhoben. Alle Kinder wurden zunächst mit Hörgeräten versorgt, vier davon erhielten wegen der fehlenden Hörentwicklung mit Hörgeräten ein Cochleaimplantat. Der Verlauf der vorsprachlichen Entwicklung wurde dargestellt und der Gewinn durch die Hörhilfen, sowohl audiologisch als auch mit Hilfe der vorsprachlichen Lautanalyse, erörtert.
Alle Kinder durchliefen die Stufen der Lautentwicklung nach Versorgung weitgehend im Rahmen normal hörender Kinder. Kinder, die früher mit gewinnbringenden Hörhilfen versorgt wurden, erreichten das 2-Wort-Stadium schneller.
Bei allen Säuglingen konnte das Gurrstadium bereits vor Versorgung mit Hörhilfen aufgezeichnet werden. Im weiteren Verlauf ist jedoch ein auditives Feedback für eine adäquate vorsprachliche Entwicklung notwendig. Vor allem die Ausbildung des kanonischen Babbelns benötigt einen adäquaten Höreindruck, da vier Kinder dieses erst nach erfolgreicher Cochleaimplantation ausprägten.
Weitere Untersuchungen dieser Art hörgeschädigter Säuglinge werden durchgeführt.