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Hörsturzbehandlung durch H.E.L.P. (Heparin-induzierte extrakorporale LDL-Präzipitation) – Apherese eine kontrollierte Feldstudie im Großraum Leipzig
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Der Hörsturz ist eine ohne erkennbare Ursache plötzlich auftretende, in der Regel einseitige Schallempfindungsschwerhörigkeit, deren Ätiologie und Pathogenese weitgehend unbekannt sind. Im Rahmen der vorliegenden multizentrischen einarmigen Evaluationsstudie wurde in einem Kollektiv von über 100 Patienten mit akutem Hörsturz der klinische Nutzen der H.E.L.P.-Apherese verifiziert.
Im Zeitraum von 03/2007–10/2009 wurden 102 Patienten mit einem unbehandelten akuten einseitigem Hörsturz mittels einer H.E.L.P.-Apherese therapiert. Anschließend erfolgte eine protokollarisch synchronisierte tonaudiometrische und umfangreiche laborchemische Nachkontrolle. Als Einschlusskriterien wurden ein Hörverlust von mindestens 30 dB in 3 Frequenzen und ein Fibrinogenwert im Serum von ≥200mg/dl festgelegt. Zudem durfte das Akutereignis nicht länger als 7 Tage zurückliegen. Falls im Tonaudiogramm am 5. Tag nach erfolgter Apherese nicht mindestens eine Verbesserung von 15 dB in drei Frequenzen festgestellt wurde, erfolgte die Empfehlung zur stationären Aufnahme und Einleitung einer zusätzlichen rheologischen Infusionstherapie.
Von 102 Patienten wurden 100 ohne Komplikationen protokollgerecht behandelt. Insgesamt 54 Patienten haben direkt von der H.E.L.P.-Apherese profitiert. Bei 21 der restlichen Probanden konnte durch die Anwendung einer zusätzlichen rheologischen Infusionstherapie eine signifikante Hörverbesserung erzielt werden.
Die H.E.L.P.-Apherese ist ein Verfahren, das für die akute Behandlung des akuten Hörsturzes bei 54% der Patienten mit Fibrinogenerhöhung zu einer sofortigen kompletten Remission führte. Das Protokoll erlaubt eine umfangreiche Subgruppenanalyse, die insbesondere inflammatorische endotheliale Faktoren in den Vordergrund rückt.