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Evaluation der intracochleären Elektrodenposition bei MedEl-Elektrodenträgern in vivo
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Im Zusammenhang mit der Indikationserweiterung zur Cochlear Implant Versorgung ist das intracochleäre Trauma vermehrt von Interesse. Ziel dieser Untersuchung war die Evaluation der Insertionsergebnisse nach Cochlear Implantation bei Patienten, die mit einem MedEl-Elektrodenträger inseriert wurden.
Material und Methode: Grundlage war eine histologische und radiologische Untersuchung humaner Felsenbeine nach Insertion der MedEl-Standard-, der Flex-Soft- und der EAS-Elektrode. Postoperativ erfolgte die Evaluation der Insertionsergebnisse mittels digitaler Volumen-Tomographie (DVT) bei erwachsenen Patienten (n=43). Die Ergebnisse der Rehabilitation wurden 1 Jahr postoperativ erhoben.
Ergebnisse: Mittels DVT kann die intracochleäre Elektrodenlage in Scala tympani, Scala vestibuli oder bei einer Dislokation bestimmt werden. Dislokationen von der Scala tympani in die Scala vestibuli wurden zwischen 0% (EAS-Elektrode) und 80% (Standard-Elektrode) beobachtet. Die chirurgische Qualität (Rate der primären Scala tympani Insertionen) kann mit 95% als sehr gut betrachtet werden. Die Rehabilitationsergebnisse sind mit den Ergebnissen der internationalen Literatur vergleichbar; allerdings zeigten sich signifikante Unterschiede zu Ergebnissen mit anderen Elektrodenträgern.
Diskussion: Die Insertion eines Elektrodenträgers kann zu einem spezifischen intracochleären Trauma führen. Bei MedEl-Elektrodenträgern kann eine Dislokation durch die Resultierende bei Vorschub einer langen, geraden Elektrode entstehen. Um eine möglichst atraumatische Insertion zu erreichen ist eine weitere Verbesserung der intracochlären Elektroden zu fordern. Die Vermeidung eines intracochleären Traumas kann einen Faktor zur Optimierung der Rehabilitationsergebnisse darstellen.