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Palliative Chemotherapie bei fortgeschrittenen Rezidiven oder metastasierenden Kopf-Hals-Karzinomen – eine retrospektive Analyse
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Wirksamkeit und Toxizität verschiedener Protokolle palliativer Chemotherapie wurden retrospektiv ausgewertet.
Methoden: 81 Patienten wurden zwischen 2001 und 2008 behandelt; bei 28/81 Patienten (34,6%) lag eine Fernmetastasierung vor. 59 Patienten erhielten 5-Fluoruracil und Carboplatin (Protokoll 1) und 22 Patienten erhielten Docetaxel und Carboplatin (Protokoll 2) als palliative first-line Therapie. Ansprechrate (RECIST), progressionsfreies Überleben, mittleres Gesamtüberleben und Toxizität (CTCAE) wurden analysiert und verglichen.
Ergebnisse: Ein Ansprechen lag unter Protokoll 1 bei 42% und unter Protokoll 2 bei 59%. Nach Protokoll 1 betrug die mittlere Zeit bis zur Progression 2,5 Monate und in Protokoll 2 4,6 Monate (p=0,022). Die mittlere Gesamtüberlebenszeit war in Protokoll 1 7,8 Monate und in Protokoll 2 7,0 Monate (p=0,998). Eine Grad-3/4-Toxizität wurde bei 15 (25,4%), bzw. 9 (40,9%) Patienten unter Protokoll 1, bzw. 2 beobachtet. Ein guter Allgemeinzustand der Patienten (Karnofsky ≥70%) war signifikant mit einem längeren Überleben verknüpft (p=0,001). Bei 18 Patienten wurde bei fehlendem Ansprechen unter Protokoll 1 auf Protokoll 2 gewechselt. Hierdurch konnte eine signifikante Zunahme der Gesamtüberlebenszeit im Vergleich zu „Best Supportive Care“ erreicht werden (p<0,001).
Schlussfolgerungen: Mittels platinbasierter Chemotherapie in Kombination mit 5-Fluoruracil oder einem Taxan können Remissionsraten über 50% erzielt werden. Für das Gesamtüberleben war kein Unterschied zwischen den Protokollen zu verzeichnen. Ein Wechsel hin zu einer taxanhaltigen Kombination bei fehlendem Ansprechen auf Carboplatin und 5-Fluoruracil kann möglicherweise das Gesamtüberleben der Patienten verbessern.