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Erhöhte Entzündungsaktivität und Tumorinfiltration durch neutrophile Granulozyten korrelieren mit Tumorstadium und schlechter Prognose von Kopf-Hals-Tumoren
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Plattenepithelkarzinome zeigen eine ausgeprägte immunologische Interaktion von tumoralen Faktoren und Komponenten des körpereigenen Immunsystems. Die Rolle von neutrophilen Granulozyten (Neutrophile) bei Patienten mit Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC) ist noch weitgehend unklar. In dieser Studie untersuchten wir systemische Granulozyten-assoziierte Veränderungen und die Tumorinfiltration durch Neutrophile.
Methode: Leukozytensubpopulationen sowie Zytokine und Chemokine im peripheren Blut von Patienten mit HNSCC (n=114) und gesunden Spendern (n=41) wurden per Durchflußzytometrie bzw. Multiplex Assays analysiert. Die Tumorinfiltration von Patienten mit HNSCC (n = 99) durch Neutrophile wurde immunhistochemisch über CD66b und Myeloperoxidase untersucht.
Ergebnisse: HNSCC-Gewebe zeigte eine deutliche spezifische Infiltration mit Neutrophilen. Diese Infiltration war assoziiert mit einer schlechteren Prognose bei fortgeschrittenem Tumorstadium (P<0,03). Die Zahl der Neutrophilen, der Quotient Neutrophiler zu Lymphozyten, C-reaktives Protein, CXCL8 (Interleukin-8), CCL4 (MIP-1β) und CCL5 (RANTES) waren signifikant erhöht im peripheren Blut von Patienten mit HNSCC und korrelierten jeweils signifikant (außer CCL5) mit der lokalen Tumorgröße.
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse zeigen eine erhöhte Entzündungsaktivität unter Beteiligung Neutrophiler bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren mit Konsequenz für deren Prognose. Neutrophile scheinen einen wesentlichen Anteil an der inflammatorischen Tumor-Wirt-Interaktion und dem Tumorprogress von HNSCC zu haben.