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Artesunate und seine Derivate in der Anwendung gegen die HNSCC Zelllinie (UMSCC1)
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Traditionelle Chinesische Medizin fundiert auf einer ca. 5000 Jahre alten Erfahrung mit medizinischen Heilpflanzen. Unter diesen findet Artemisinin, die Grundsubstanz aus der Artemisia annua L., nicht nur Anwendung in der Malaria Behandlung, sondern auch in der Krebsbehandlung. Aus diesem Grund haben wir eine Reihe von Artemisinin-Derivaten (Artesunate) auf ihre anti-tumoröse Wirkung geprüft und deren Aktivität mit denen von etablierten Zytostatika als Kontrollen verglichen.
Material und Methoden: Artesunate (ART) wurde von Saokim Ltd (Hanoi, Vietnam) und 24 Artesunate-Derivate von ElSohly (NCI, USA) zur Verfügung gestellt. Cisplatin, 5-fluorouracil (5-FU), Carboplatin und Docetaxel wurden von der Klinikapotheke der Universitätsklinik Heidelberg ausgehändigt. Als Test-Modell benutzten wir die etablierte Plattenepithel-Carcinom-Zelllinie eines Kopf-Hals-Tumors (Mundboden-Ca, T2N0M0), UMSCC1. Die Aktivität der Zytotoxizität dieser Verbindungen wurde mit dem XTT-Test (Roche) getestet.
Ergebnisse: Artesunate zeigte eine IC50 von 25 µM, exemplarisch zeigten ART-Derivat 72-4 IC50=19,8 µM und ART-Derivat 9-1 IC50=17,9 µM. Docetaxel IC50=0.015 M. Hingegen, wurden keine zytotoxischen Effekte mit den Chemotherapeutika 5-FU, Carboplatin und Cisplatin in den Konzentrationen 10-5–10-9,5 M beobachtet.
Schlussfolgerung: Die Toxizität nimmt mit den Artesunate-Derivaten im Vergleich zu den klinisch angewendeten Chemotherapeutika gegenüber der UMSCC1 Tumorzellen zu. Artesunate und seine Derivate haben somit ein höheres zyotoxisches Potential als 5-Fu, Carboplatin und Cisplatin. Weiterführende Analysen sind derzeit in Arbeit, um die verantwortlichen Molekularbiologischen Mechanismen für die zytotoxische Wirkung der Verbindungen aufzuklären.