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Kombinationstherapien mit Imatinib und Carboplatin bei Kopf-Hals-Tumoren – in vitro Untersuchungen zur VEGF-/PDGF-R Expression
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Imatinib ist ein Protein-Tyrosinkinase-Inhibitor, der ursprünglich wegen seiner zielgerichteten Wirkung gegen BCR-ABL bei hämatoonkologischen Erkrankungen, insbesondere der CML entwickelt wurde. Es konnte jedoch auch eine Apoptose-induzierende Wirkung über eine Blockade von PDGF-R gezeigt werden. Der PDGF/PDGF-R Pfad ist in zahlreichen malignen Entitäten für die Proliferation der Tumoren von zentraler Bedeutung. Hierbei fördert PDGF das Tumorwachstum auch indirekt über eine verstärkte Angiogenese. Eine hohe Expression an VEGF geht mit einer gesteigerten Angiogenese und Tumorwachstum in HNSCC einher. Nun sollten Konsequenzen einer PDGF-R Suppression auf die VEGF-Expression analysiert werden. In dieser Studie wurde nun der Effekt von Imatinib auf HNSCC-Zellinien und die Interaktion mit Carboplatin untersucht.
Methode: Drei HNSCC-Zellinien wurden mit ansteigenden Dosen an Imatinib und Carboplatin Mono- und Kombinationstherapien unterzogen. Die Analyse der VEGF und PDGF-R Expression/Sekretion mittels ELISA und PCR.
Ergebnisse: Imatinib konnte als Monotherapeutikum nur teilweise eine signifikante Reduktion der VEGF-Expression induzieren. Die Kombination aus Imatinib und Carboplatin konnte nicht in allen Zellinien einen signifikanten Einfluss auf VEGF ausüben. Die Expression an PDGF-R zeigte Trends, jedoch ohne statistische Signifikanz. Sowohl die Mono- als auch die Kombinationstherapien hatten eine Hemmung des Kulturwachstums und Apoptose zur Folge.
Schlussfolgerung: Imatinib konnte, wohl über eine Inhibition von PDGF-R, die Sekretion an VEGF teilweise reduzieren. Weitere experimentelle Untersuchungen zur Interaktion von PDGF/PDGF-R und VEGF/VEGF-R sollten vor klinischen Studien angestrebt werden.