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Stellenwert der Neck Dissection beim malignen Melanom der Ohrmuschel
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Die Indikation zur Neck Dissection bei malignen Melanomen der Ohrmuschel und anderen Hautarealen im HNO-Bereich wird von den behandelnden Fachdisziplinen kontrovers diskutiert und meist in Abhänigigkeit von dem Tumorstadium, der Tumordicke und vor allem vom Ergebnis der Sentinel-Lymphonodektomie (SLNE) bestimmt. Anhand einer Kasuistik wird der Stellenwert der Neck Dissection erörtert.
Ein 67-jähriger Patient mit Z.n. Ohrmuschel-Teilresektion links bei superfiziell spreitendem malignem Melanom (SSM) der Ohrmuschel-Helix mit einer Tumordicke von 3,2 mm und einem Clark Level IV wurde uns mit der Frage nach Indikation zur selektiven Neck Dissection vorgestellt. In der SLNE konnte ein positiver Lymphknoten retroaurikulär nachgewiesen werden. In der Computertomografie des Halses zeigten sich keine vergrößerten Lymphknoten, weitere Staging-Untersuchungen (CT Cerebrum, Thorax, Abdomen) waren unauffällig. Wir führten eine totale Parotidektomie sowie selektive Neck Dissection der Regionen II,III und V durch. In der histologischen Aufarbeitung zeigte sich keine Pathologie in der Glandula parotis, es konnte jedoch in Regio II b eine 3 mm große Lymphknotenmetastase des Melanoms nachgewiesen werden.
In der Literatur gibt es Hinweise dafür, dass eine selektive Neck Dissection nach positiver SLNE beim malignen Melanom mit einer erhöhten 5-Jahres-Überlebensrate einhergeht, die Diskussion über die Therapiestrategie der Wahl dauert gegenwärtig jedoch an.
Anhand der Kasuistik wird der Stellenwert der Neck Dissection beim malignen Melanom im HNO-Bereich diskutiert.