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Experimentelle Untersuchungen zur Devitalisierung knorpelinfiltrierender Karzinomverbände durch hydrostatische Hochdrucktechnik
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Möglichkeit des Organerhalts bei größeren Larynxkarzinomen wird unter anderem durch eine Mitbeteiligung des Kehlkopfgerüstes und dessen derzeit unmögliche Ersetzbarkeit limitiert. Experimentelle Untersuchungen aus der Orthopädie zur hydrostatischen Hochdruckbehandlung bei Knochentumoren zeigen das Potential dieser Methode, Zellen zu inaktivieren ohne die Struktur des Hartgewebes zu zerstören. Unsere Frage war, ob devitalisierte, patienteneigene Anteile des Kehlkopfskelettes nicht für den Organerhalt genutzt werden könnten.
Methoden: 25 Proben von tumorinfiltrierten Knorpelanteilen wurden unmittelbar nach intraoperativer Entnahme für 10 min einem Druck von 350 MPa ausgesetzt. 10 Proben ohne Druckbehandlung dienten als Kontrolle. Alle Proben wurden in Standardzellkulturmedium auf dem Boden von Zellkulturgefässen fixiert und mikroskopisch beobachtet (mit Phasenkontrast; nach Fluoreszensanregung durch Live/Dead-Assay). Im Rahmen einer möglichen zellulären Rebesiedelung des druckbehandelten Knorpels wurden Versuche mit Fremdzellen durchgeführt.
Ergebnisse: Während bei sämtlichen druckbehandelten Proben bis 6 Wochen nach Versuchsbeginn keine Zellen auswuchsen, entwickelten sich um die unbehandelten Proben spätestens nach 1 Woche beginnende Zellrasen. Die Re-Besiedelungsversuche ergaben die Möglichkeit, devitalisierten Knorpel in vitro erfolgreich mit frischen Zellen zu impfen.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass durch Hydrostatische Hochdrucktechnik eine Zerstörung von Tumorzellen unter Erhalt der Knorpelsubstanz prinzipiell möglich ist.