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Unterschiede in der Proteinstruktur von Oropharynxkarzinomen und gesunder Oropharynx-Schleimhaut
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Weltweit sind 6–8% aller Malignome Plattenepithelkarzinome aus dem oberen Aerodigestivtrakt. Die Identifikation von molekularbiologischen Markern bei Patienten mit Kopf-Halskarzinomen könnte die Diagnose, Therapie und Prognose dieser Patienten entscheidend verbessern. Die molekularen Mechanismen, welche für die Entstehung von Hals-Kopfkarzinomen verantwortlich sind, werden jedoch weitestgehend noch nicht verstanden.
Methode: Es wurden 33 Gewebeproben bei 11 Patienten mit Oropharynxkarzinomen entnommen (je Patient: gesunde Schleimhaut, Tumorrand und Tumorzentrum). Als Kontrollgruppe wurden Gewebeproben aus gesunder Oropharynxschleimhaut bei 9 Patienten entnommen, bei denen eine Tonsillektomie als Routineeingriff stattfand. Die extrahierten Proteingemische wurden mittels 2-D-Gel-Elektrophorese (2-D-PAGE) aufgetrennt, durch Bildanalyse verglichen, Veränderungen im Proteinmuster statistisch analysiert und veränderte Proteine mittels Massenspektrometrie (MALDI-MS) identifiziert. Die indentifizierten Proteine wurden mittels einer Ingenuity Pathway Analysis (IPA) in regulatorischen Netzwerken zusammengefasst.
Ergebnisse: Der Vergleich der Proteinsignaturen von gesunder Schleimhaut und Tumorrand und Tumorzentrum zeigte signifikante Unterschiede. Die Einordnung dieser Proteine in regulatorische Netzwerke zeigte neben einer Zugehörigkeit zu Karzinommarkern, dass grundlegende weitere biochemische Funktionen betroffen sind.
Schlussfolgerung: Die 2-D-PAGE und MALDI-MS bieten eine verlässliche Methode zur Evaluation der Proteinsignatur von Oropharynxkarzinomen vergleichend mit gesunder Oropharynxschleimhaut. Es sind jedoch weitere Untersuchungen notwendig um die pathogenetischen Mechanismen bei der Entstehung von Karzinomen aus dem Bereich des Oropharynx genauer zur verstehen.