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Aus HNO-Zelllinien generierte Sphäroide haben Tumorstammzellcharakteristika und sind chemoresistent
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Sphäroide aus Tumorzellkulturen sind 3D-Cluster aus nicht adhärent wachsenden Tumorzellen klonalen Ursprungs und besitzen Tumorstammzelleigenschaften (cancer stem cells, CSC). Verglichen mit Monolayerkulturen ist die Verdopplungszeit und das Wachstumsmuster von Sphäroiden eher mit dem von Tumoren in vivo vergleichbar. Die Entwicklung von Metastasen und Rezidiven nach einer Radiochemotherapie werden dem Vorhandensein resistenter CSC zugeschrieben, die über bestimmte Marker nachgewiesen werden können. Die Bestimmung der Expression von CSC-Markern und sog. „stemness-related genes“ erfolgte durchflusszytometrisch und mittels qRT-PCR. Die Sensitivität gegenüber Chemotherapeutika (Cisplatin, Docetaxel) wurde vergleichend gegenüber den parentalen Monolayerkulturen bestimmt. Aus allen getesteten Zelllinien liessen sich Sphäroide generieren, die die Fähigkeit zur Selbsterneuerung hatten, wieder plastikadhärent werden und konfluent wachsen konnten. Im Gegensatz zu Monolayerkulturen zeigten Sphäroide eine starke Expression des Stammzellmarkers ALDH1 und der „stemness-related genes“ Nanog, Sox2 und Oct3/4. Sphäroide zeigten erhöhte Chemoresistenz und die meisten überlebenden Zellen wiesen eine ALDH1 Expression auf während CD24-/CD44+ positive Zellen vermindert waren. Dies impliziert die positive Selektion von CSC durch Chemotherapie und weist auf die Bedeutung von ALDH1 als CSC-Marker hin. CSC können durch Herstellung von Sphäroiden angereichert werden, exprimieren den CSC-Marker ALDH1 und „stemness-related genes“ Nanog, Sox2 und Oct3/4 und zeigen eine erhöhte Resistenz gegenüber Chemotherapeutika. Eine Bestimmung des Vorhandenseins, der Frequenz und des Musters der Chemoresistenz von CSC könnte in Zukunft von klinischer Bedeutung sein.