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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Die Mitbeteiligung des vestibulocochleären Systems bei der Cerebralen Malaria im Mausmodell

Meeting Abstract

  • corresponding author Joachim Schmutzhard - HNO-Klinik, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
  • Christian Kositz - HNO-Klinik, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
  • Peter Lackner - Klinik für Neurologie, Innsbruck, Österreich
  • Kurt Stephan - Klinik für Hör-, Stimm- und Sprachstörung, Innsbruck, Österreich
  • Herbert Riechelmann - HNO-Klinik, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
  • Annelies Schrott-Fischer - HNO-Klinik, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod120

doi: 10.3205/10hnod120, urn:nbn:de:0183-10hnod1209

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Schmutzhard et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach Cerebraler Malaria entwickeln jährlich mehrere 100.000 Kinder in Subsahara Sprachentwicklungsstörungen. Bis zum heutigen Tage werden vor allem cerebrale Störungen für diese Komplikation verantwortlich gemacht. Nur wenige Veröffentlichungen haben eine Mitbeteiligung des vestibulocochleären Systems im Rahmen der Cerebralen Malaria vermutet.

Ziel dieser Studie ist es im Rahmen eines prospektiv durchgeführten Tierversuches, eine Mitbeteiligung des Vestibulocochleären Systems bei der Cerebralen Malaria zu untersuchen.

Material und Methoden: Als Tiermodel der Cerebralen Malaria wurde ein bereits etabliertes Modell mit C57 Black 6J Mäusen angewandt. Sämtliche Tiere wurden vor Versuchsbeginn einer Hörschwellenbestimmung mittels akustisch evozierter Potentialen in den Frequenzen 8kHz, 13kHz, 36kHz und Click unterzogen. Am Tag 5 bis 10 entwickelten die Mäuse das Vollbild der Cerebralen Malaria. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Tiere einer ermeuten Hörschwellenbestimmung unterzogen. Als Kontrolle dienten C57 Black 6J Mäuse die dem selben Versuchsaufbau unterzogen wurden, jedoch ohne Malariainfektion.

Ergebnisse: Von den 20 inkludierten Mäusen entwickelten 10 das Vollbild der Cerebralen Malaria. Es zeigte sich bei unterschiedlichen Tieren in verschiedenen Frequenzen ein Hörverlust bis zu 40 dB. In der entsprechenden Kontrollgruppe zeigte sich keine Veränderung der Hörschwelle. Die statistische Auswertung mit dem Wilcoxon signed rank sum test ergab einen signifikanten Hörverlust für 8kHz (p=0,47) und 36kHz (p=0,23), sowie einen Trend für 13kHz (p=0,59).

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass die Cerebrale Malaria im Tierversuch zu einer Hörverschlechterung führt.