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Endoskopische minimal-invasive Thyreoidektomie: erste klinische Anwendung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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In den letzten zehn Jahren wurden Anstrengungen unternommen, das chirurgische Zugangstrauma bei der Thyreoidektomie zu minimieren. Die endoskopischen Ansätze eines axillären, Brust- oder „Axillary Bilateral Breast Approach“ (ABBA) erfüllen jedoch nicht die Kriterien eines minimal-invasiven Verfahrens.
Wir haben daher einen ausschließlich endoskopischen minimal-invasive Zugang zur Thyreoidektomie (eMIT) entwickelt: ein Endoskop wird durch einen sublingual durch die Mundbodenmuskulatur in der Mittellinie eingeführten Trokar in der Region oberhalb der Schilddrüsenloge platziert. Nach Bildung eines „Operationszeltes“ durch CO2-Insufflation werden zwei weitere Arbeitstrokare für Standardinstrumente der minimal-invasiven Chirurgie (3,5mm Durchmesser) durch Inzisionen im Mundvorhof und subplatysmale Positionierung eingebracht. Die Schilddrüse wird nun in ihrem chirurgischen Kompartiment dargestellt, reseziert und durch den Zugang in der Mittellinie geborgen.
Am 18. März 2009 konnte durch ein interdisziplinäres Team bei einem 53-jährigen Mann mit nodulärer Veränderung des rechten Schilddrüsenlappens auf diesem Weg eine transoral, rein endoskopische Schilddrüsenresektion (Hemithyreoidektomie rechts mit Isthmusresektion) erfolgreich durchgeführt werden. Es traten keine postoperativen Komplikationen auf, die postoperative Stimmbandfunktion war normal und die präoperativ angegebene Dysphagie war nicht mehr vorhanden. Der Patient verließ das Krankenhaus zwei Tage postoperativ.
Mit dieser neuen ausschließlich endoskopischen minimal-invasiven Technik zur Thyreoidektomie eröffnen sich neue Perspektiven für die Schilddrüsenchirurgie.