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Fallbeschreibung eines cervicalen paravertebralen Chordoms
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Ein 56-jähriger Patient stellte sich mit gelegentlichen Schulterschmerzen und Parästhesien in der linken Hand vor. Die caudale Hirnnervengruppe war neurologisch beiderseits unauffällig. Der Patient wies keinerlei Risikofaktoren oder B-Symptomatik auf. Im MRT des Halses wurde eine gelappte Raumforderung, ausgehend vom Knochenmark des Halswirbelkörpers C3 nachgewiesen. Die linksseitige Arteria vertebralis wurde von dem Prozess ummauert. Per Angiographie konnte eine arterielle Genese, ein Aneurysma oder eine Stenose ausgeschlossen werden.
Es erfolgte eine Befundresektion in ITN. Histologisch konnte ein Chordom diagnostiziert werden.
Es erfolgte aufgrund der anatomisch bedingten nicht vollständigen Resektion des Chordoms eine kleinvolumige I-MRT Bestrahlung der Tumorregion mit Einschluss der linken A. vertebralis bis 70 Gy, ED 2 Gy.
Eine „En bloc“-Resektion bietet die größte Chance für ein tumorfreies Überleben. Solche radikalen Resektionen können jedoch eine erhebliche chirurgische Morbidität bedingen. Obwohl Chordome allgemein als resistent gegen Bestrahlung und Chemotherapie gelten, könnten die jüngsten Fortschritte in der Photonen- und Protonen-Bestrahlung und die Verwendung von monoklonalen Antikörpern für chirurgisch nicht in sano zu resezierende Tumore und für Rezidive in Frage kommen.