gms | German Medical Science

81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Injizierbare Fibringel-Chondrozyten-Suspension – zellbasiertes Augmentationsmaterial bei Stimmlippenparese

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Daniel Skodacek - HNO-Klinik Regensburg, Deutschland
  • Sabine Ratzinger - HNO-Klinik Regensburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod080

doi: 10.3205/10hnod080, urn:nbn:de:0183-10hnod0800

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Skodacek et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Die Stimmlippenparese mit folgender Dysphonie ist eine relevante Komplikation von halschirurgischen Eingriffen. Therapeutisch besteht die Möglichkeit der endolaryngealen Stimmlippenaugmentation zur Medialisierung der paretischen Stimmlippe. Etablierte Augmentationsmaterialien sind Hyaluronsäure- und Kollagengel sowie autologes Fettgewebe. Nachteile dieser Augmentationsmaterialien bestehen in einer Resorption in vivo und z.T. allergischen Reaktionen.

Die Verwendung von autologen Chondrozyten suspendiert in einem langzeitstabilen Fibringel verspricht einen dauerhaften Volumenzuwachs im Bereich der paretischen Stimmlippe ohne relevante Resorption oder Allergisierung. Langzeitstabiles Fibringel hat sich bereits als im Tiermodell als geeigneter Zellträger bewährt. Jedoch erfolgte bis dato die Polymerisation in vitro. Für den Einsatz zur Stimmlippenaugmentation ist jedoch die Injizierbarkeit essentiell.

Humane Chondrozyten wurden in 300 µl Fibringel suspendiert und unter Verwendung eines handelsüblichen Zweikammerinjektionssystem subkutan in die Rückenhaut von thymusdysplastischen Nacktmäusen appliziert. Nach 1 und 3 Monaten konnte reproduzierbar stabiles Knorpelgewebe im Injektionsbereich nachgewiesen werden. Ein expansives Wachstum fand nicht statt. Die Ergebnisse decken sich mit den Erkenntnissen nach subkutaner Implantation von in vitro polymerisierten Fibringel-Chondrozyten-Konstrukten.

Die Kombination aus langzeitstabilem Fibringel und autologen Chondrozyten stellt eine alternative zu den gängigen Materialien zur endolaryngealen Stimmlippenaugmentation dar und vereint Langzeitstabilität mit günstiger immunologischer Kompatibilität. Weitere Versuche zur intralaryngealen Injektion in vivo werden unternommen.