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Genregulation bei laryngopharyngealem Reflux – eine experimentelle Studie
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Laryngopharyngealer Reflux wird als ein Einflussfaktor betrachtet, der die Entstehung von Tumoren des Larynx und Hypopharynx begünstigt. Obwohl die Evidenz eines ätiologischen Einflusses von Reflux auf die Entstehung von Larynxkarzinomem keinesfalls gesichert ist, gibt es Hinweise darauf, dass die Säure- und Gallebestandteile des Refluxats eine DNA-Schädigung in vitro induzieren können. Vor diesem Hintergrund wurden Nasenmuschelepithelien als Modellsystem genutzt, um refluxbedingte Veränderungen im OADT (oberer Aerodigestivtrakt) zu untersuchen.
Methoden: Miniorgankulturen (Mocs) und epitheliale Zellen (EpC) wurden in vitro kultiviert und mit humanem bzw. artifiziellem Magensaft bei pH 4,5 und 5,5 inkubiert.
Veränderungen in der Genexpression bei pH 4,5 wurden mittels DNA-Microarray-Analyse (HG_U133Plus2.0, Affymetrix) detektiert. Die Auswertung erfolgte mit Bezug auf die unstimulierte Kontrolle.
Ergebnisse: In zwei unabhängig durchgeführten Microarrays wurde bei 10 Genen eine verstärkte und bei 15 Genen eine verminderte Genexpression gefunden. Die Mocs zeigten stärkere Signale in den Microarrays als die epithelialen Zellen.
Schlussfolgerungen: In dem beschriebenen Modellsystem konnten Gene identifiziert werden, deren Expression durch eine Exposition gegenüber saurem Refluxat verändert wird. Die Regulation einzelner Gene wird durch den Zellverband beeinflusst. Das Modell erlaubt es genregulatorische Komponenten des Refluxats zu identifizieren. Inwieweit diese Genregulationen einen möglichen kokarzinogenen Einfluss auf eine Tumorentstehung im OADT haben, wird in weiteren Versuchen überprüft.
Unterstützt durch: Projektförderung durch das BMBF FKZ 17/30