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81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Beidseitiger Peritonsillarabszess mit Lymphknotenabszedierung bei einem Säugling

Meeting Abstract

  • corresponding author Sonja Runge - Helios-Klinikum Bad Saarow, HNO, Bad Saarow, Deutschland
  • Florian Bast - Helios-Klinikum Bad Saarow, HNO-Abteilung, Bad Saarow
  • Hanna Köhler - Helios-Klinikum Bad Saarow, Pädiatrie, Bad Saarow, Deutschland
  • Klaus-Dieter Sparr - Helios-Klinikum Bad Saarow, Pädiatrie, Bad Saarow, Deutschland
  • Thomas Schrom - Helios-Klinikum Bad Saarow, HNO-Abteilung, Bad Saarow, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod068

doi: 10.3205/10hnod068, urn:nbn:de:0183-10hnod0684

Veröffentlicht: 22. April 2010

© 2010 Runge et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Peri- bzw. Paratonsillarabszess (PTA) stellt mit etwa 30% aller Abszessformationen eine der häufigsten und schwersten Infektionen im Kopf-Hals-Bereich dar. Das beidseitige Auftreten bei Erwachsenen ist selten, bei Säuglingen eine Rarität.

Kasuistik: Wir berichten von einem bisher gesunden 10 ½ Monate alten Säugling, der nach einem fieberhaften Infekt von insgesamt neun Tagen trotz oraler Antibiose zur stationären Therapie aufgenommen wurde. Trotz kalkulierter intravenöser Antibiose fieberte der Säugling weiter auf. Zusätzlich entwickelte sich bei unauffälligem enoralen Spiegelbefund eine linksseitige Lymphadenopathie. Zur weiteren Diagnostik erfolgten eine Hals-Sonographie sowie eine MRT. Hierbei zeigte sich ein beidseitiger PTA mit Lymphknotenabszess. Nach Abszesstonsillektomie beidseits sowie Abszessspaltung links zervikal besserte sich der Allgemeinzustande des Säuglings schnell und die Entlassung war unter oraler Antibiose möglich.

Schlussfolgerung: Die geschilderte Kasuistik macht deutlich, dass trotz Fehlen der Kardinalsymptome eines PTA bei therapieresistenter unklarer, abszedierender Lymphadenitis colli immer an diese Differentialdiagnose gedacht und die Indikation zu bildgebenden Verfahren und ggf. einer operativen Intervention großzügig gestellt werden sollte.