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Beidseitiger Peritonsillarabszess mit Lymphknotenabszedierung bei einem Säugling
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Der Peri- bzw. Paratonsillarabszess (PTA) stellt mit etwa 30% aller Abszessformationen eine der häufigsten und schwersten Infektionen im Kopf-Hals-Bereich dar. Das beidseitige Auftreten bei Erwachsenen ist selten, bei Säuglingen eine Rarität.
Kasuistik: Wir berichten von einem bisher gesunden 10 ½ Monate alten Säugling, der nach einem fieberhaften Infekt von insgesamt neun Tagen trotz oraler Antibiose zur stationären Therapie aufgenommen wurde. Trotz kalkulierter intravenöser Antibiose fieberte der Säugling weiter auf. Zusätzlich entwickelte sich bei unauffälligem enoralen Spiegelbefund eine linksseitige Lymphadenopathie. Zur weiteren Diagnostik erfolgten eine Hals-Sonographie sowie eine MRT. Hierbei zeigte sich ein beidseitiger PTA mit Lymphknotenabszess. Nach Abszesstonsillektomie beidseits sowie Abszessspaltung links zervikal besserte sich der Allgemeinzustande des Säuglings schnell und die Entlassung war unter oraler Antibiose möglich.
Schlussfolgerung: Die geschilderte Kasuistik macht deutlich, dass trotz Fehlen der Kardinalsymptome eines PTA bei therapieresistenter unklarer, abszedierender Lymphadenitis colli immer an diese Differentialdiagnose gedacht und die Indikation zu bildgebenden Verfahren und ggf. einer operativen Intervention großzügig gestellt werden sollte.