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Interdisziplinäre Zusammenarbeit am Beispiel eines Nasenrachenfibroms
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Anamnese: Ein 14-jähriger Patient stellt sich mit rezidivierenden Schwellungen im Bereich des linken Auges und der linken Gesichtshälfte mit Fieber, frontaler Cephalgie, Nasenatmungsbehinderung und gelblicher Rhinorhoe vor.
HNO-Status: Septumdeviation nach links, Nasenmuschelhyperplasie bds, gelbliche Verlegung des NRR linksseitig, Exophthalmus und Gesichtsschwellung links.
Bildgebung: CCT, MRT, DSA.
Stark hypervaskularisierte Raumforderung, die vom Sinus sphenoidalis linksbetont in die dorsalen Cellulae ethmoidales einwächst und sich nach lateral in die linke Fossa pterygopalatina ausdehnt. Ein schmaler Tumorsaum zeigt sich bei Durchtritt durch die Fissura orbitalis inferior auch im linken hinteren Orbitatricher. Zusätzlich findet sich ein zapfenförmiger Ausläufer nach linkslateral im Bereich des Sinus cavernosus, der bis an die intracraniellen Anteile der A. carotis interna reicht. Ossäre Destruktion der dorsalen Orbitawand sowie Begrenzung des linken Sinus sphenoidalis.
DSA: Gefäß-versorgung über die A. maxillaris links und deren Endstrecke A. Sphenopalatina links.
Diagnose: Juveniles Angiofibrom.
Therapie: Embolisation des Tumors (Neuroradiologie).
OP: transnasale, endoskopische Teilresektion der Anteile in der Keilbeinhöhle linksseitig (Neurochirurgie). Sublabiale Eröffnung des Sinus maxillaris links und Entfernung des Tumors im Bereich der Fossa pterygopalatina (HNO).
Unterstützt durch: Prof. Dr. H. Bier