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Beeinflussung der Stimmqualität sowie der Lebensqualität von Stimmprothesenträgern nach Laryngektomie durch eine manifeste supraösophageale Refluxerkrankung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Prospektiven Studie zum Einfluss eines supraösophagealer Refluxes auf die Stimm- und Lebensqualität bei laryngektomierten Stimmprothesenträgern.
Patienten und Methoden: 60 laryngektomierte Patienten wurden mittels 2-Kanal-24h-pH-Metrie zu Studienbeginn sowie nach sechsmonatiger oraler Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) untersucht. Die Erhebung der Lebensqualität erfolgte mit dem EORTC-QLQ 30 Frageninventar, die Erhebung der Stimmqualität mittels VHI (Voice Handycap Index)-Fragebogen. Nachfolgend wurden die Lebensqualität- und Stimmqualitätparameter mit dem Schweregrad der Refluxerkrankung korreliert.
Ergebnisse: Patienten mit einem physiologischen RAI-Wert wiesen im Mittel einen VHI von 46,4 (±11,4) auf, wohingegen mit zunehmender Schwere der Refluxerkrankung eine Verschlechterung des VHI bis hin zu 64,1 (±9,6) gezeigt werden konnte. Bei Ermittlung der Lebensqualität ergab sich ein Gesamt-Score von 115,8 (±24,7) für einen physiologischen bis zu einem Wert von 131,0 (±33,1) für einen hoch pathologischen RAI-Wert. Nach sechsmonatiger PPI-Therapie zeigte sich für den VHI-Index eine Verbesserung des Gesamtscores auf 57,5 (±20,6). Für die Lebensqualitätparameter wurde eine Verbesserung auf einen Wert von 123,3 (±29,0) verzeichnet.
Schlussfolgerung: Die Stimm- und Lebensqualität bei laryngektomierten Stimmprothesenträgern, wird durch einen supraösophagealen Reflux beeinflusst. Eine konsequente medikamentöse Anti-Refluxtherapie kann die objektivierbaren Refluxparameter (RAI) als auch die damit korrelierten Lebens- und Stimmqualitätsparameter verbessert. Aus diesem Grund empfiehlt sich bei laryngektomierten Patienten mit nachgewiesenem supraösophagealem Reflux die konsequente orale PPI-Therapie.