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Der Einsatz von FloSeal® zur Blutstillung im Rahmen der Tonsillektomie – eine randomisierte, kontrollierte Studie
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Einleitung: Die Nachblutung bei Z.n. Tonsillektomie (TE) ist, trotz vieler Fortschritte in der modernen Medizin, immer noch eine ernst zu nehmende Komplikation. Außerdem stellt die postoperative Odynophagie für die Patienten eine sehr belastende Nebenwirkung dar. In dieser Studie sollte geprüft werden, ob der Einsatz von FloSeal® zur Blutstillung nach TE Einfluss auf Wundheilung, Nachblutungsrisiko und postoperative Schmerzen der Patienten hat.
Methodik: Nach informiertem Einverständnis der Patienten und Randomisation erfolgte die Blutstillung nach TE bei 82 Patienten durch Instillation von FloSeal® ins Tonsillenbett mit anschließender Kompression (2min/Seite) [Arm A] und bei weiteren 82 Patienten durch bipolare Koagulation mit einer elektrischen Pinzette [Arm B]. Der Lokalbefund (an Tag 1–5,10,20), ggf. auftretende Nachblutungen und postoperative Schmerzen der Patienten (VAS) wurden dokumentiert und statistisch analysiert.
Ergebnisse: Es ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede in Hinblick auf die Nachblutungsrate zwischen den beiden Studienarmen (3,7% bei Floseal® vs. 4,9% bei der Standardbehandlung, p=0,834). Auffällig war, dass Patienten nach Floseal®-Behandlung insgesamt dünnere Wundbeläge ausbildeten. Des Weiteren gaben sie durchgehend geringere postoperative Schmerzintensitäten an, bei im Mittelwert signifikant verminderter Schmerzdauer in Tagen (13,7d in Arm A vs. 16,5d in Arm B, p>0,001).
Zusammenfassung: Bei der TE kann über die intraoperative Blutstillung mit FloSeal® statt durch bipolare Koagulation eine signifikante Verminderung der Intensität und Dauer postoperativer Schmerzen für den Patienten erreicht werden. Jedoch konnte eine Reduktion der Nachblutungsrate mit FloSeal® nicht erreicht werden.
Unterstützt durch: Baxter