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Spontanes retropharyngeales Hämatom als Ursache einer retropharyngealen Raumforderung
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Veröffentlicht: | 22. April 2010 |
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Neben Tumoren des Pharynx können unterschiedliche retropharyngeale Veränderungen zu einer Vorwölbung der Rachenhinterwand mit Einengung des oberen Aerodigestivtraktes führen.
Wir berichten über einen 50jährigen männlichen Patienten, der sich mit einer spontan über Nacht aufgetretenen weichen indolenten Schwellung der Halsweichteile vorstellte. Lupenendoskopisch zeigte sich eine Vorwölbung der Rachenhinterwand im Oro-Hypopharynx mit hämatomisierter Schleimhaut. Der Larynx war, soweit einsehbar, unauffällig.
Die Entzündungsparameter waren nicht erhöht; der Patient bis auf geringe Beeinträchtigungen des Schluckvermögens beschwerdefrei.
CT und MRT ergaben einen ausgedehnten weichteildichten Prozess des Retropharyngealraumes, in dem die prävertebrale Muskulatur nicht abgrenzbar war. Durch die Kollegen der Neurochirurgie konnte ein vertebrogener Prozess ausgeschlossen werden.
Bei diesem unklaren Tumorprozess führten wir eine Exploration über einen transcervicalen Zugang links durch. Intraoperativ stellte sich ein großes retropharnygeales Hämatom dar, welche ausgeräumt wurde. Eine Blutungsquelle konnte nicht gefunden werden. Der Patient war postoperativ völlig beschwerdefrei, eine genaue anamnestische Befragung und Gerinnungsanalyse erbrachte keine neuen Hinweise zur Genese des Hämatoms.
Spontane Hämatome ohne eruierbare Ursache sind eine seltene Differentialdiagnose von Raumforderungen der Halsweichteile.