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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Psychoakustische Tinnitusspektren – Beziehung zur Tonhörschwelle und mögliche praktische Anwendung

Meeting Abstract

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  • Daniel Wiebelt - Univ.-HNO-Klinik, Homburg/Saar
  • Bernhard Schick - Univ.-HNO-Klinik, Homburg/Saar
  • corresponding author Wolfgang Delb - Univ.-HNO-Klinik, Homburg/Saar

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod679

doi: 10.3205/09hnod679, urn:nbn:de:0183-09hnod6796

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Wiebelt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Norena et al. (2002) schlugen eine Methode zur psychoakustischen Charakterisierung eine Tinnitus vor. Ziel der vorliegenden Studie war es, die praktische Anwendung psychoakustischer Tinnitusspektren sowie ihre Beziehung zur cochlerären Funktion zu untersuchen.

Methoden: 34 Patienten mit einem chronischen Tinnitus wurden eine ausführlichen psychoakustischen Untersuchung (z. B. Audiogramm, TEN- Test nach Moore, psychoakustische Tinnitusspektren nach Norena, Unbehaglichkeitsschwelle) sowie einer hochauflösenden Messung der DPOAE unterzogen.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine sehr enge Beziehung zwischen den psychoakustisch gemessenen Tinnitusspektren und dem Tonaudiogramm. Psychoakustisch gemessene spektrale Anteile zeigten sich bei schwerhörigen Patienten zuverlässig in den Abschnitten mit cochleärer Schädigung, während diese in Bereichen ohne cochleäre Schädigung nur ausnahmsweise auftraten. Die prominentesten Anteile des Spektrums zeigten sich am Maximum des Hörverlusts, jedoch ergaben sich regelmäßig auch an der absteigenden Flanke des Tonaudiogramms spektrale Anteile des Tinnitus. Normalhörige Patienten zeigten dagegen typischerweise ein sehr breites Spektrum.

Schlussfolgerungen: Die vorgelegte Untersuchung unterstreicht die pathogenetische Bedeutung einer cochleären Schädigung beim Tinnitus. Weiterhin erscheint durch die Verwendung psychoakustischer Tinnitusspektren eine exaktere und sichere Bestimmung eines Tinnitus möglich, die insbesondere bei wissenschaftlichen Fragestellungen Verwendung finden sollte.

Unterstützt durch: Gabriele Lux Stiftung, Frankfurt