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80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Prognostische Relevanz der verschiedenen Transformationsschritte zum Karzinom ex pleomorphes Adenom

Meeting Abstract

  • corresponding author Pamela Zengel - Klinikum Großhadern, München
  • Christian Weiler - Pathologisches Institut Klinikum Großhadern LMU, München
  • Stefan Schwarz - Pathologisches Institut Erlangen, Erlangen
  • Orlando Guntinas-Lichius - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Jena
  • Alexander Berghaus - Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Klinikum Großhadern LMU, München
  • Stephan Ihrler - Pathologisches Institut Klinikum Großhadern LMU, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod671

doi: 10.3205/09hnod671, urn:nbn:de:0183-09hnod6714

Veröffentlicht: 17. April 2009

© 2009 Zengel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Karzinom ex pleomorphes Adenom (CEPA) gilt als aggressiver Tumor. Wir haben die erst kürzlich definierten histopathologischen Schritte vom pleomorphen Adenom (PA) zum CEPA mit ihrem prognostischen Verlauf korreliert.

Methoden: Retrospektive Analyse von 29 Patienten mit CEPA im Hinblick auf die histomorphologischen Transformationsschritte und das Überleben.

Ergebnisse: 19 CEPA entstanden aus primären PA, 10 aus rezidivierten, meist multinodulären PA. Alle 12 Fälle mit alleinigem intraduktalen CEPA, die 2 Fälle mit intra- und extraduktalem CEPA und alle 4 Fälle mit zusätzlich minimal invasivem extrakapsulären Karzinom überlebten, während 8/11 Patienten mit ausgedehntem extrakapsulär invasiven Wachstum starben. Dabei wiesen 9/12 CEPA aus primären PA nur intraduktales Wachstum auf, während 7/11 CEPA aus rezidivierten PA invasives extrakapsuläres Wachstum mit schlechter Prognose zeigten. Die transformierenden Knoten waren bei CEPA aus primären PA signifikant größer als bei CEPA aus Rezidiv-PA.

Zusammenfassung: Die exakte histopathologische Definition der Progressionstadien hat prognostische und therapeutische Relevanz. Intraduktale CEPA ohne/mit extraduktalem Anteil sowie minimal extrakapsulär invasive CEPA haben eine sehr gute, ausgedehnt invasive CEPA dagegen eine schlechte Prognose. Die bessere Prognose von CEPA aus (meist großen) primären PA ist offenbar auf langes intraduktales Wachstum zurückzuführen. Die schlechtere Prognose von CEPA aus (meist mikronodulären) Rezidiv-PA beruht vermutlich auf limitiertem intraduktalen und damit früherem infiltrativen Wachstum. Das meist klinisch bekannte multinoduläre Rezidiv-PA kann zudem die klinische Erkennung und damit Operation eines entstehenden invasiven CEPA lange Zeit verzögern